Erst zwei Verdächtige im Fall der Waldbrandserie von Galicien


Waldarbeiter bestreuen den Waldboden in den verbrannten Gebieten mit Stroh, um Bodenverluste durch herbstlichen Starkregen und die damit einhergehende Einbringung von Asche ins Meer zu verhindern. Foto: EFE

Eine 74-Jährige aus Mos wollte Gestrüpp abbrennen, ein Mann aus Vigo löste beim Grillen einen der Waldbrände aus

Pontevedra – Drei Tage im Oktober wüteten in Galicien Waldbrände in unfassbar großer Zahl. Vier Menschen fanden den Tod, und 35.500 Hektar verbrannten an diesem Wochenende. Allein am Sonntag, dem 15. Oktober, wurden 132 einzelne Brandherde festgestellt. Praktisch alle wurden nach Angaben der Regionalregierung absichtlich gelegt.

Ebenso viele Ermittlungsverfahren, wie es Brandherde gegeben hat, sind eröffnet worden. Bisher wurden jedoch nur zwei mutmaßliche Brandstifter ermittelt. Sie sollen zwei der Feuer, die an diesem Sonntag ausbrachen, verursacht haben. Der erste, ein Einwohner von Vigo namens Miguel Ángel Martínez Novoa, befindet sich in Untersuchungshaft. Durch Unachtsamkeit beim Grillen von Würstchen soll er in Os Blancos in der Provinz Ourense ein Feuer ausgelöst haben, das einen Hektar Bergwald verwüstete und einer Ortschaft und einem Bauernhof gefährlich nahekam.

Die zweite mutmaßliche Brandstifterin ist die 74-jährige María Luisa C.C., die auf ihrer Finca in Veigadaña Pételos im Gemeindegebiet Mos nahe Vigo Gestrüpp abbrennen wollte und damit einen Waldbrand auslöste, der rund zwei Hektar zerstörte und zwei Wohnhäuser gefährdete. Die Seniorin wurde verhaftet, vernommen und unter Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt.

Zuvor hatten spezialisierte Ermittler zahlreiche Nachbarn befragt. Als der Ehemann der Verdächtigen Angaben machte, die im Widerspruch zu denen der Nachbarn standen und angesichts der zahlreichen Aussagen, die gegen sie vorlagen, gab die Seniorin schließlich zu, den Waldbrand verursacht zu haben. Gegen María Luisa C.C. wird auch wegen zwei weiterer kleinerer Brände ermittelt, die im Juli 2013 und im August 2016 im selben Gemeindegebiet ausgebrochen waren.

Bodenschutz

In den betroffenen Gebieten beginnt man nun mit der harten Arbeit, die zerstörten Flächen für Mensch, Natur, Land- und Viehwirtschaft zurückzugewinnen. Als eine der ersten Maßnahmen streuen Waldarbeiter von Hand Stroh auf den verbrannten Arealen aus, um Bodenverluste durch die zu erwartenden starken Herbstregenfälle zu vermeiden und zu verhindern, dass Asche in die Gewässer gespült wird und dort die unterseeischen Lebensräume bedeckt und vergiftet.

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