Erster Impfstoff im Dezember

Pedro Sánchez (r.) mit Gesundheitsminister Salvador Illa (l.) und dem Leiter des Koordinationszentrums für sanitäre Notfälle in Madrid, Virologe Fernando Simón (im Vordergrund) bei einer Besprechung über die Corona-Lage Foto: efe

Pedro Sánchez (r.) mit Gesundheitsminister Salvador Illa (l.) und dem Leiter des Koordinationszentrums für sanitäre Notfälle in Madrid, Virologe Fernando Simón (im Vordergrund) bei einer Besprechung über die Corona-Lage Foto: efe

Präsident Pedro Sánchez kündigt die Impfung bestimmter Bevölkerungsgruppen noch vor Jahresende an

Madrid – In einem Fernsehinterview hat Regierungschef Pedro Sánchez seine Erwartung geäußert, dass eine Impfung gegen das neue Coronavirus in Abstimmung mit den Regionalverwaltungen an bestimmte Gruppen in der Bevölkerung schon im Dezember verabreicht werden könnte. Er erinnerte daran, dass es die Europäische Union ist, welche den Kauf des Impfstoffs durchführt, der von der britischen Oxford-Universität und dem Pharmaunternehmen „AstraZeneca“ entwickelt wird. Diese Entwicklung gelte zurzeit als die am meisten fortgeschrittene.
„Zurzeit schließen wir auf europäischem Niveau Verträge mit verschiedenen pharmazeutischen Unternehmen ab, deren Erzeugnisse allen europäischen Bürgern zugänglich sein werden. Der Vertrag, den wir mit AstraZeneca und Oxford geschlossen haben, beruht auf der Tatsache, dass diese mit ihren Tests am schnellsten vorangekommen sind. Daher erwarten wir, dass wir noch im Dezember damit beginnen können, Teile der spanischen Bevölkerung zu impfen“, erklärte der Präsident unter anderem.
Er erinnerte daran, dass in den nächsten Tagen der „Interterritoriale Rat des nationalen Gesundheitssystems“ CISNS unter der Leitung von Gesundheitsminister Illa zusammentreten werde, in dem alle autonomen Regierungen vertreten sind. Dort sollen die Bevölkerungsgruppen festgelegt werden, die als erste die zukünftige Impfung gegen das Coronavirus erhalten sollen. Sánchez versicherte, dass der Horizont für Maßnahmen gegen das Virus vonseiten der Wissenschaft, zusammen mit den besseren Erkenntnissen, welche die Ärzteschaft über die Behandlungsmethoden gewonnen habe, den besseren Schutz der Mitglieder des Gesundheitswesens sowie die Einsicht der Bürger garantieren, dass wir wesentlich besser gegenüber Covid-19 vorbereitet sind als im März oder April.
„Unabhängig davon, dass die Zahlen von Neuansteckungen mit der Situation, die wir im März und April hatten, vergleichbar sind, hat sich die Situation der Pandemie gegenüber dem, was wir bedauerlicherweise erleben mussten, verändert“, erklärte Präsident Sánchez. Er wies jedoch am Ende seiner Ausführungen darauf hin, dass das Coronavirus nach wie vor eine große Unbekannte und eine tödliche Bedrohung für die Menschen in Europa sei.

Drei Millionen Einheiten im Dezember

Gesundheitsminister Illa hat seinerseits erklärt, Spanien werde noch im Dezember drei Millionen Einheiten des Impfstoffs gegen Covid-19 erhalten, an dem die Universität Oxford arbeitet und dessen klinische Untersuchungen inzwischen abgeschlossen sind. Im Rahmen einer Konferenz unter dem Titel „Die Grenzen des Kampfes gegen das Coronavirus“ hatte der Minister erklärt, in Europa würden zurzeit zwischen sieben und neun verschiedene Impfstoffe in einer gemeinsamen Strategie gegen das Virus verglichen und wissenschaftlich untersucht. Alle würden gleichzeitig an die verschiedenen Staaten proportional zur Einwohnerzahl weitergeleitet.
Wenn der Impfstoff aus Oxford die letzten klinischen Tests passiert habe, erhalte Europa 30 Millionen Impfeinheiten, drei Millionen davon gingen nach Spanien. Später werde der Bedarf dann durch einen regulären Bestellservice gedeckt werden.

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