Erstmals in zwei Jahren weniger Arbeitslose auf den Kanaren


© M. Pérez

Licht am Ende des Tunnels oder saisonbedingter Rückgang

Die Zahl der Arbeitslosen ist zum ersten Mal in den letzten zwei Jahren rückläufig. In der Provinz Las Palmas de Gran Canaria waren im Monat Juni 2009 1416 Arbeitslose weniger registriert als im Vormonat.

In der Provinz Santa Cruz de Tenerife dagegen wurde ein leichter Anstieg von achtzig Personen verzeichnet.

Die Zahl der beim Nationalen Institut für Arbeit INE re-gistrierten Arbeitslosen auf dem Archipel ging im Juni um 1.336 Personen zurück, was einem Prozentsatz von 0,54  entspricht. Diese Daten wurden vom Ministerium für Arbeit und Sozialwesen bekannt gegeben. Danach sind auf den Kanarischen Inseln 248.325 Personen ohne Arbeit.

Der höchste Verlust von Arbeitsplätzen war nach den Angaben des Ministeriums auf dem Dienstleistungssektor zu verzeichnen, gefolgt vom Baugewerbe, der Industrie und der Landwirtschaft.

Auf nationaler Ebene ging die Arbeitslosenzahl um 55.250 Personen = 1,5% zurück. Das ist der zweite Rückgang in Folge nachdem die Zahl vierzehn Monate lang unaufhaltsam angestiegen war. Ende Juni waren 3.564.889 Personen in Spanien arbeitslos, 1.174.465 davon waren allein im vergangenen Jahr „Neuzugänge“.

Der Rückgang der Zahlen wurde aus 16 der 17 autonomen Regionen mit unterschiedlichen Prozentsätzen gemeldet. Das beste Ergebnis meldete Katalonien mit 16.794 Personen, die wieder einen Arbeitsplatz gefunden haben. Lediglich in der Region Madrid stieg die Zahl um 1.011.

Grund zur Freude

Der Ressortchef für Arbeit,  Industrie und Handel bei der kanarischen Regierung, Jorge Rodriguez, begrüßte die erfreuliche Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt der Kanaren, warnte jedoch vor Euphorie. Wenn der Regierungs-Plan für Investitionen in den Gemeinden ausgelaufen ist, wo zahlreiche – leider nur vorübergehende – Arbeitsplätze entstanden sind, könnten die Arbeitslosenzahlen wieder ansteigen. Er verwies jedoch auf den Kanarischen Plan für Wirtschaft und Arbeit, der in den kommenden Monaten zu greifen beginnt.

In ähnlicher Weise äußerte sich auch der Präsident der Industrie- und Handelskammer der Provinz Teneriffa, Ignacio González Martín. „Diese Daten geben einen Hauch von Hoffnung für unsere schwer angeschlagene Wirtschaft, doch sollten wir die Entwicklung der kommenden Monate abwarten.“

Auch der Unternehmer-Verband CEOE auf den Kanaren sowie die verschiedenen Gewerkschaften bewerten die Situation ähnlich.

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