Es geht um Milliarden für die EU-Gebiete in äußerster Randlage


Fernando Clavijo sorgt sich um die Subventionen

Kanarische Inseln – 3,8 Milliarden Euro stehen bei den Verhandlungen um den finanziellen Rahmen der EU für den Zeitraum 2020 bis 2027 auf dem Spiel, wie Regionalpräsident Fernando Clavijo dieser Tage vor Unternehmern, Gewerkschaftern und sozialen Vertretern erklärte. Von diesem beachtlichen Betrag, den die Region von 2014 bis 2020 eingenommen haben wird, wurde jedes Jahr rund die Hälfte des kanarischen Haushaltes abgedeckt.

Doch wie die Landwirtschaftsminister Spaniens, Frankreichs und Portugals nur wenige Tage später ebenfalls hervorhoben, könnte es schwierig werden, die Höhe dieses Betrages aufrechtzuerhalten. In diesem Zuge wies Clavijo auf die komplizierte Lage der EU hin, die sich dem Austritt Großbritanniens, der ein Loch von bis zu 15 Milliarden Euro in den Haushalt reißen wird, einer neuen Einwanderungspolitik, den Schwierigkeiten ärmerer Länder wie Polen und Rumänien und zudem noch einer Identitätskrise gegenübersieht.

Clavijo, der derzeit die Präsidentschaft der EU-Gebiete in äußerster Randlage innehat, kündigte an, sich nicht nur für den Erhalt der Subventionen, sondern auch für eine stärkere Beachtung der Interessen und für eine Überprüfung von möglicherweise negativen Auswirkungen auf die Randgebiete bei der Aushandlung internationaler Verträge wie dem geplanten Freihandelsabkommen mit den USA, einzusetzen.

Während seiner Rede kündigte Clavijo an, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und mehrere Kommissare würden im Rahmen der „Woche der EU-Randgebiete“ Anfang Juni nach Gran Canaria kommen.

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