Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorhersagen zu können!


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Ein Artikel von Ottmar Beck (Alltrust AG)

Jahreswechsel sind immer auch die Zeit der Prognosen – aber eigentlich haben sie immer Konjunktur. Keine Prognose, die nicht im Laufe eines Jahres korrigiert würde.

Nehmen wir zum Beispiel die Deutsche Bank: Sie sah Anfang Dezember 2011 bei einem Dax-Stand von 5.900 auf Sicht von zwölf Monaten ein Dax-Kursziel von 6.600 Punkten voraus. Heute stehen wir bei 6.728 Punkten. Aber lassen Sie sich davon nicht beunruhigen: Ende 2010 prognostizierte die Deutsche Bank bei einem Dax-Stand von ca. 7.000 Punkten für Ende 2011 einen Stand von 7.410 Punkten. Die Abweichung zum erreichten Endstand von 5.898 Punkten betrug –20 Prozent. Es half auch nicht, dass die Bank im August 2011 ihre Prognose auf 6.800 Punkte senkte, womit sie immer noch um 13 Prozent danebenlag.

Prognosen sind, unserer Meinung nach, so gut wie der Skyscraper-Index: 1999 stellte der Ökonom A. Lawrence die These auf, dass neue Superwolkenkratzer immer im Umfeld von Rezessionen und Börsencrashs entstehen.

 Rückwirkend eine sehr schöne Statistik, aber ich glaube kaum, dass sie bei der Kapitalanlage geholfen hat. Aber Achtung: 2014 wird der Shanghai Tower mit einer Höhe von 632 Metern als dann zweithöchstes Gebäude der Welt und höchstes in China bezugsfertig sein! André Kostolany, der Altmeister der Börse, bemerkte einmal: „Wenn Ökonomen tatsächlich zuverlässig gute Börsenprognosen liefern könnten, wären ja alle sehr reich. Das sind sie aber offensichtlich nicht.“

Das Wichtigste der Jahresprognosen sind die Argumente der Analysten. Vor allem dann, wenn ein Analyst nicht mit den Wölfen heult, sondern es wagt, sich von der allgemeinen Stimmung abzuheben. Viele Analysten und Anleger verhalten sich aber bei ihren Prognosen prozyklisch. Sie nehmen die Vergangenheit als Maßstab für die zukünftige Wertentwicklung. Das führt oft zu falschen Schlüssen. Vielleicht war gar nicht der Markt, sondern die schlechte Anlagestrategie Schuld an dem Verlust. Vielleicht stimmt die Anlagestrategie langfris­­tig, hat aber in diesem Jahr einmal nicht funktioniert. Hinzu kommt, dass wir Verluste viel stärker als Gewinne wahrnehmen. Deswegen verkauft sich die optimistische Prognose viel besser als eine Strategie der Vorsicht.

Erliegen Sie also nicht der Illusion, das Geschehen an den Finanzmärkten lasse sich auch nur ansatzweise vorausberechnen. Die Märkte werden Ihnen, egal was Sie tun, gelegentlich einen kräftigen Tritt verpassen. Deswegen brauchen Sie eine wohldurchdachte Anlagestrategie und eine breit diversifizierte Depotzusammenstellung. Denn Sie müssen Risiken eingehen, da das Märkte langfristig immer belohnt haben. Wer sein Geld unter das Kopfkissen legt, dem garantiert allein die Inflation eine Erosion seines Vermögens. Auch waren die „so sicheren“ Staatsanleihen in vielen Ländern eine der katastrophalsten Anlagen im 20. Jahrhundert. Werte wie Siemens und Nestlé hingegen haben Kriege, Hyperinflation und Währungsreform überlebt. Wenn Sie in Krisen nicht in hektischen Aktionismus verfallen, entschädigt Sie eine vernünftige Anlagestrategie immer mit einer höheren Rendite.

Mehr Informationen?

Am 5. März 2012 findet für unsere Gäste in Puerto de la Cruz im Hotel Riu Garoe ein privater Vortrag mit dem Thema „Wie investiere ich 2012? Vermögenserhalt im ständigen Auf und Ab“. statt. Haben Sie Interesse? Dann wenden Sie sich unter der Telefon-Nr.: 922 575496 an Herrn Robert Burlon oder unter 0041 79 42 07 493 an Herrn Ottmar Beck.

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