Europas größter Haschischschmugglerring zerschlagen


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Die Akteure „arbeiteten“ in Polizeiuniformen

Beamte der Nationalpolizei konnten im andalusischen Estepona das größte Schmug­­­glernetz für Haschisch zerschlagen. Zwölf Personen wurden festgenommen und 3.620 Kilo Haschisch sichergestellt. Die Drogen wurden über eine Werft in Isla Cristina bei Huelva an Bord von Schlauchbooten an Land gebracht.

Estepona – Die Untersuchungen begannen bereits im Juni und die Sicherheitskräfte hatten ein internationales Netzwerk von Drogenhändlern im Fokus, die ihre Ware von Marokko aus nach Málaga und Huelva transportierten.

Um unerkannt zu bleiben, hatten die Kuriere eine Prozession benutzt, um zu der Übergabestelle in der Werft zu gelangen. Dort hatte die Polizei aber bereits das Boot abgefangen, das 113 Pakete mit Haschisch transportierte, mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3.600 Kilo. Die zwei Besatzungsmitglieder wurden verhaftet, ebenso die acht Personen, die bereits auf die Lieferung warteten.

Zwei Tage später konnten die Beamten dann in Estepona den 33-jährigen Kopf der Organisation festnehmen, der von der Drogenbrigade als bedeutendster Dealer Europas betrachtet wird und der bereits seit 2010 per internationalem Haftbefehl gesucht wurde. Bei der Durchsuchung seines Hauses konnten 26.000 Euro in bar, sechzig aktive Mobiltelefone, drei Computer und zahlreiche Dokumente sichergestellt werden.

Bei der Überprüfung der Unterlagen konnte ein Beamter der Guardia Civil als Helfershelfer identifiziert werden. Er hatte der Bande Zulassungsdaten von Kraftfahrzeugen und deren Halter besorgt.

Bei weiteren Hausdurchsuchungen in fünf verschiedenen Wohnungen konnten die Beamten vier Kraftfahrzeuge, ein Motorrad und ein Jetski, 27.000 Euro in bar, mehr als hundert Mobiltelefone, zwei Satellitentelefone sowie sechs nautische Navigatoren sicherstellen.

Übrigens verkleideten sich die Mitglieder der Bande, um nicht aufzufallen, stets als Beamte der Guardia Civil.

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