Fallende Preise locken ausländische Immobilienkäufer an


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Teneriffas Süden ist besonders begehrt

Der kanarische Immobilienmarkt erlebt derzeit einen tiefgreifenden Wandel. Während die Preise weiter fallen, wächst das Interesse ausländischer Langzeiturlauber und Investoren an hiesigen Objekten. Die Wirtschaftskrise hat viele Canarios hart getroffen, und so versuchen derzeit etliche, ihren meist als Wochenendbleibe zugelegten Zweitwohnsitz zu verkaufen.

Doch der Markt wird überschwemmt von Objekten, nicht zuletzt seitens der Banken, welche ihre Bestände zwangsgeräumter Objekte schnellstmöglich loswerden wollen. Durch den Wettkampf zwischen oftmals unter finanziellem Druck stehenden Privatverkäufern und den Banken befinden sich die Preise in freiem Fall.

Manuel Morales, Vizepräsident der Kammer der Immobilienunternehmen, gab an, in finanzieller Not befindliche Privatverkäufer würden teils bis zu 50% vom ursprünglichen Preis nachlassen, nur um an das dringend benötigte Geld zu gelangen. Angesichts dessen wundert es kaum, dass der Quadratmeterpreis auf den Kanaren während des ersten Quartals im Vergleich zum Vorjahr um fast 14% auf durchschnittlich 1.519 Euro zurückgegangen ist. In keiner anderen Region Spaniens registrierte das Ministerium für Inlandsentwicklung einen derart hohen Wertverlust. Nach Angaben von Juan Bartolomé Méndez, Schatzmeister der Immobilien-Kammer, sei ein Ende der Talfahrt auch weiterhin nicht in Sicht.

Mittlerweile locken die niedrigen Preise zunehmend ausländische Käufer an. Aus einer Statistik der Grundbuchämter geht hervor, dass im vergangenen Jahr fast jede vierte kanarische Immobilie von einem Ausländer erworben wurde (22%). Dabei liegt die Provinz Santa Cruz de Tenerife (27%) deutlich höher in der Gunst ausländischer Immobilienkäufer als die Provinz Las Palmas de Gran Canaria (17%).

Morales erklärte unlängst, auf Teneriffa handele es sich vor allem um Russen und Belgier, die im Inselsüden ein Feriendomizil erwerben wollten und den Preisverfall ausnutzten. Insbesondere Chinesen und Italiener würden dagegen eher aus spekulativen Gründen ebenfalls im Süden gelegene Objekte günstig erwerben, um diese in einigen Jahren gewinnbringend weiterzuverkaufen. Dem Experten zufolge rechnen die Spekulanten damit, dass die an der Küste gelegenen Immobilien bald wieder enorm an Wert zulegen könnten.

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