Falsche Befürchtungen lassen Urlauber fernbleiben


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Im Ausland ist der falsche Eindruck entstanden, ganz Gran Canaria sei durch den Waldbrand abgebrannt

Gran Canaria – Der Waldbrand, der im August im Nordwesten Gran Canarias wütete, hat dem ländlichen Tourismus der Insel schwer geschadet. Ein Reiseveranstalter hat sämtliche Reservierungen storniert, nicht nur für die Bergregionen sondern für die gesamte Insel. Weitere könnten nachziehen.

Doch was die Anbieter von touristischen Unterkünften in den Bergen Gran Canarias am meisten beunruhigt, ist, dass es keine neuen Anfragen gibt. Die Katastrophe hat die Besucher verscheucht. Die betroffenen Unternehmer fordern, das „Katastrophen-Image“, das Gran Canaria in der Öffentlichkeit durch die Berichterstattung erhalten hat, durch Informationskampagnen zu revidieren.

Die Brandschäden auf dem Bergrücken und im Wald wird die Natur selbst nach und nach zum Verschwinden bringen. Doch die Bilder verwüsteter Landschaften, die um die Welt gingen, bleiben den Touristen, die gerne zum Wandern nach Gran Canaria reisen, im Gedächtnis.

Der Waldbrand hat die Feriengäste aus den Bergen der Insel verscheucht. Alle Hoteliers und Vermieter ländlicher Ferienhäuser und Wohnungen aus der Umgebung von Tejeda, Artenara und Valleseco berichten übereinstimmend von einem Stopp der Reservierungen. Selbst Gäste, die seit vielen Jahren regelmäßig zum Wandern in die Berge Gran Canarias kommen, haben für dieses Jahr abgesagt.

In Deutschland und anderen europäischen Ländern hat die Berichterstattung den Eindruck vermittelt, dass die gesamte Insel komplett abgebrannt sei, vermuten die betroffenen Geschäftsleute. Und so bleiben die Zimmer und Häuser leer, die normalerweise über den Winter ausgebucht sind.

Doch nicht nur die Hotels und Vermieter von Ferienwohnungen haben zu leiden, in den Bergen leben nahezu alle Geschäfte vom Tourismus, u.a. die Bars, Restaurants, Konditoreien, Lebensmittelläden und auch die Taxifahrer, welche die Wanderer zum Ausgangspunkt ihrer Touren bringen und später am Endpunkt wieder abholen – sie alle verzeichnen Umsatzeinbrüche von über 50 Prozent.

Und das, obwohl es noch genügend Wanderziele gibt, die in keiner Weise durch den Brand betroffen sind.

Im Parador-Hotel in Tejeda bleiben folgerichtig nur die internationalen Gäste aus, die sich aus der Ferne kein Bild davon machen können, wie es auf der Insel aussieht. Die 30% einheimischen Gäste des Paradors kommen auch weiterhin, da sie Gran Canaria kennen und wissen, dass bei Weitem nicht „die ganze Insel abgebrannt“ ist.

Die internationalen Touristen und Reiseveranstalter davon zu überzeugen, wird jedoch ein hartes Stück Arbeit werden.

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