Familien schulden mehr als eine halbe Billion Euro


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Steigende Immobilienpreise in Spanien gelten als Auslöser

Die Schulden, welche die spanischen Familien für den Kauf ihrer Wohnung gemacht haben, überstiegen im April dieses Jahres erstmals eine halbe Billion Euro. Konkret betrugen sie 507,191 Milliarden Euro, sage und schreibe 23,9% mehr als zum gleichen Datum des Vorjahres. Das geht aus einem Bericht der Bank von Spanien hervor.

Madrid – David Vegara, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium erklärte zu diesem Thema kürzlich in Santander, die Regierung wolle die Hypotheken perfektionieren. Er verlangte, dass die Kreditverträge transparenter werden müssten, insbesondere was Hypotheken mit variablem Zinssatz betrifft, die besonders risikoreich sind.

Vegara sprach im Rahmen eines Fortbildungskurses der von der Universität Menéndez Pelayo und dem Verband der Wirtschaftsredakteure zum Thema „Das neue Umfeld des Finanzsektors“ ausgerichtet worden war. Er konkretisierte nicht die Maßnahmen, die ergriffen werden sollen betonte jedoch, dass diese Angelegenheit die Regierung beunruhige. Nicht weniger als viermal sprach er vom Risiko eines möglichen Wechsels im Wirtschaftszyklus. Das Risiko steigender Zinsen für die Familien könnte ein Faktor sein, der die Stabilität in der makroökonomischen Szene gefährdet. Der Bankensektor, so der Staatssekretär, müsse extreme Vorsicht in der Risikoberechnung walten lassen.

Die Verschuldung der Familien ist durch die ständig steigenden Wohnungspreise verursacht worden und hat inzwischen eine Rekordhöhe erreicht. Trotzdem ist der Anstieg der Verschuldung für den Wohnungskauf im vergangenen April der niedrigste der letzten 18 Monate. Das zeigt eine leichte Entspannung auf dem Immobiliensektor, der seit 1998 einen unglaublichen Boom erlebt.

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