Fast jeder Dritte lebt in Armut


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Eine Studie des Europäischen Armutsnetzwerkes (EAPN) brachte die erschreckende Realität zutage

Der vierte Bericht über „Die Lage der Armut in Spanien“ des Europäischen Armutsnetzwerkes (European Anti Poverty Network, EAPN) hat die Ausmaße der weiterhin andauernden Krise zutage gebracht. Demnach sind über 752.000 Canarios, sprich 36% der Bevölkerung, gefährdet, in die Armut und soziale Ausgrenzung abzurutschen.

Madrid – Zwar sind es fast 3% weniger als 2009, doch ist die Bevölkerung auch um 0,7% auf 2,1 Millionen  angewachsen. Laut der Studie leben 20% der Canarios, sprich 412.000 Personen, in Armut, weitere 9%, 84.000 Menschen, sogar in extremer Armut.

Jedes vierte Kind ist betroffen

Unter allen Bevölkerungsgruppen sind die jungen Erwachsenen zwischen 16 und 30 Jahren (33%), gefolgt von den Kindern (32%), am stärksten von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Tatsächlich leben 27% der Kinder und Jugendlichen, sprich jedes vierte Kind unter 16, in ärmlichen Verhältnissen.

Allein in Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz versorgt die Lebensmittelbank über die Hilfsorganisationen, die mit ihr zusammenarbeiten, 13.260 Personen, davon 1.097 Kinder im Alter zwischen 2 und 8 Jahren.

Der Mittelstand verschwindet

Spanienweit sollen laut dem Europäischen Armutsnetzwerk 12,8 Millionen Menschen von Armut bedroht sein, 3% mehr als 2009. Rund 6% der Bevölkerung, fast 3 Millionen Menschen, wurden als extrem arm eingestuft und müssten hungern, 38% bzw. 800.000 Personen mehr als 2009.

Carlos Susías, Präsident von EAPN Spanien, erklärte, die Armut erfasse trotz ersten Wirtschaftswachstums weiterhin immer mehr Menschen. „Ein großer Teil des Mittelstandes ist verschwunden und in die Unterschicht abgerutscht.“

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