Wegen gestiegener Mietpreise kann die Sozialmiete nur noch schwer von der Region finanziert werden; darüber hinaus haben die Banken die Verkaufspreise erheblich erhöht
Kanarische Inseln – Auf eine entsprechende Nachfrage der Podemos-Abgeordneten María del Río Sánchez im Kanarenparlament hat Cristina Valido, Ressortleiterin für Sozialdienste und Wohnen, Stellung zu einer sich zuspitzenden Problematik bezogen: Die Steigerung der Mietpreise aufgrund der zunehmenden Ferienvermietung und die steigenden Quadratmeterpreise, die einen Erwerb möglicher Sozialwohnungen zunehmend erschweren. Indirekt nimmt Valido dabei insbesondere die Banken in die Verantwortung, die sich weigerten, mögliche Sozialwohnungen zu vernünftigen Preisen an die Region zu verkaufen, obwohl sie selbst mit öffentlichen Geldern gerettet worden seien.
Die Ferienvermietung wird zunehmend als Investitionsmöglichkeit genutzt, infolgedessen verringert sich der freie Wohnraum, und die Mietpreise steigen. Die Abgeordnete der Podemos-Partei erzählte von ihrer eigenen Erfahrung auf Lanzarote, wo in touristischen Gegenden wie Playa Blanca der Mietpreis für ein normales Familienhaus auf bis zu 1.000 Euro und für ein Zimmer auf bis zu 450 Euro gestiegen sei. Eine Entwicklung, die sogar Ärzte und Professoren von außerhalb veranlasst habe, eine Anstellung auf der Insel abzulehnen. In dieser Hinsicht forderte María del Río Sánchez, das Dekret für die Familienvermietung zu ändern und pro Familie nur eine Lizenz auszugeben. Valido bestätigte, die Situation habe sich insbesondere in den letzten zwei Jahren zugespitzt, doch der Ressortleiter für Tourismus arbeite bereits an einem neuen Dekret für Ferienvermietung, das im Januar vorliegen solle.
Neben den unzumutbaren Mietpreisen, die die soziale Anmietung praktisch unmöglich machen, hat sich auch der Erwerb von Sozialwohnungen seitens der Kanarenregierung erheblich erschwert. Cristina Valido berichtete im Parlament, die Banken hätten die Kaufpreise erheblich angehoben und somit auch diesen Weg zu Sozialem Wohnen auf Inseln wie Lanzarote und Fuerteventura praktisch versperrt. Deshalb plane die Regionalregierung den Bau von 400 Wohnungen auf Lanzarote.
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