Fertigstellung des Staudamms El Río gefordert

Das Staubecken, dessen Bau in den Sechzigerjahren begonnen, aber nie fertigestellt wurde, könnte eineinhalb Millionen Kubikmeter Wasser fassen. Foto: Javiersanp cc by-sa 3.0

Das Staubecken, dessen Bau in den Sechzigerjahren begonnen, aber nie fertigestellt wurde, könnte eineinhalb Millionen Kubikmeter Wasser fassen. Foto: Javiersanp cc by-sa 3.0

Das Feuer in Arico hätte mit Wasser aus dem nahe gelegenen Becken schneller kontrolliert werden können, mahnt Bürgermeister Sebastián Martín

Teneriffa – Sebastián Martín, der Bürgermeister von Arico, äußerte sich überzeugt davon, dass der Waldbrand, der zwischen dem 20. und dem 24. Mai über 3.000 Hektar Wald in Mitleidenschaft gezogen hat, sehr viel früher hätte unter Kontrolle gebracht werden können, wenn das Staubecken im Barranco El Río in Betrieb gewesen wäre. Die Löschhubschrauber hätten kürzere Wege für die Wasseraufnahme gehabt, und die Löscharbeiten wären demzufolge schneller vonstattengegangen.
Die beiden Wasserdepots, die Arico am nächsten liegen, befinden sich in Archifira in Fasnia und in Trevejos in Vilaflor de Chasna. Bürgermeister Martín findet es untragbar, dass die größte Gemeinde des Inselsüdens nicht über ein eigenes Wasserdepot verfügt. Während des Waldbrandes habe man auf private Wassertanks zurückgreifen müssen.
Nicht weniger wichtig sei die „Presa de El Río“ für die Landwirtschaft von Arico, die von hoher Bedeutung für den Süden sei. Der Waldbrand erweise nur einmal mehr, wie recht das Ayuntamiento von Arico und die örtliche Landwirtschaft mit ihrer Forderung an die insularen und kanarischen Behörden hätten, das Staubecken El Río endlich in Betrieb zu nehmen. Dabei handele es sich bei diesem Ansinnen nicht nur um eine „Laune“ des Bürgermeisters, der Gemeinde oder gar der Landwirte.
Der Staudamm El Río liegt in 600 Metern Höhe und hat ein Fassungsvermögen von eineinhalb Millionen Kubikmetern. Er wurde gebaut, um den Oberflächenabfluss des Regenwassers aus elf Rinnen zu nutzen, die in den Barranco El Río münden, der eine natürliche Grenze zwischen den Gemeindegebieten Arico und Granadilla de Abona bildet. Der Staudamm wurde in den Sechzigerjahren gebaut, trat aber nie in Funktion. Unter anderem muss der Boden des Beckens noch abgedichtet werden, damit es in Betrieb genommen werden kann.

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