Proteste von allen Seiten
Die Erklärung eines Sprechers des Finanzministeriums, das die Mehrwertsteuer IVA für die meisten kulturellen Veranstaltungen seit dem 1. September von bislang 8 auf 21% angehoben hat, weil es sich um „Unterhaltung“ handele, hat zu heftigen Protesten von allen Seiten geführt.
Madrid – Die Eintrittspreise für Kinos, Theater, Konzerte, Ausstellungen, aber auch für Zirkus- und Stierkampfveranstaltungen haben sich dadurch empfindlich verteuert.
Der Verband der spanischen Kulturunternehmen hat ein Protestschreiben an den Minister für Erziehung, Sport und Kultur, José Ignacio Wert, gerichtet und ihn aufgefordert, einzulenken und auf die skandalöse Erklärung aus dem Finanzministerium eine entsprechende Antwort zu geben.
„Die betroffenen kulturellen Sektoren erwarten vom verantwortlichen Ministerium, dass es die Kultur Spaniens und die damit verbundenen Unternehmen verteidigt und eine entsprechende Erklärung veröffentlicht. Die Äußerungen des Finanzministeriums verletzen das Empfinden der Bürger und beleidigen alle, die an der intellektuellen, kreativen und künstlerischen Entwicklung des Landes arbeiten“, heißt es unter anderem in dem Schreiben.
Im Namen von mehr als 4.000 Unternehmen wird in dem Schreiben davor gewarnt, dass der Sektor der kulturellen Unternehmen einem derart schweren Attentat gegen die Vernunft nicht tatenlos zusehen werde. „Die Empörung und Ablehnung der Vorgehensweise einer Regierung, die klar ihre Meinung über Kreativität in der Kunst und bei den Kulturunternehmen darlegt, ist im gesamten kulturellen Sektor einhellig“, heißt es wörtlich.
Der Präsident des staatlichen Verbandes der Tanz- und Theaterunternehmen, Daniel Martínez Obregón, unterzeichnete das Schreiben an den Minister für Erziehung, Sport und Kultur im Namen aller Verbände, die sich mit der Entwicklungsarbeit bei Film, Theater, Kunst und anderen künstlerischen Produktionen beschäftigen. Dieser Verband versichert, die enorme Anhebung der IVA zerstöre mehr als 4.000 Arbeitsplätze, führe zur Schließung von 20% aller kulturellen Unternehmen und verursache den Rückgang von mehr als 40 Millionen Besuchern.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]