„Flicken reicht nicht mehr aus“


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Teneriffas Hotelierverband Ashotel fordert ein Gesamtprojekt für die Wiederbelebung des Urlauberortes Puerto de la Cruz

Während des 2. Tourismuskongresses von Teneriffa, der Ende September in Santa Cruz stattfand, kam auch das leidige Thema der touristischen Neuorientierung bzw. Sanierung von Puerto de la Cruz zur Sprache.

Der Vorsitzende des Hotelierverbandes der Provinz Teneriffa (Ashotel), José Fernando Cabrera, forderte das Ende des ewigen „Flickens“ und die Ausarbeitung eines umfassenden Gesamtprojektes für die Komplettsanierung der Stadt, um die touristische Wiederbelebung zu erzielen. „Wir benötigen ein lückenloses Renovierungsprojekt für Puerto de la Cruz, auch wenn die Umsetzung 10 oder 12 Jahre dauert, denn wir können nicht endlos weiter  flicken“, sagte Cabrera bei einem Gespräch am runden Tisch. Die Urlauberstadt dehne sich über mehr als acht Quadratkilometer aus und habe 60 Hotels im Angebot, was seiner Ansicht nach die ideale Voraussetzung für einen Renovierungsplan schaffe, in dem jedes einzelne Hotel und seine Besonderheiten und Bedürfnisse berücksichtigt werden. Dabei müsse, so Cabrera, auch bedacht werden, dass einige Hotels nicht renovierungsfähig bzw. an die neuen Anforderungen des Tourismus anpassungsfähig sind, weshalb diese Häuser sich neu orientieren und in Wohnanlagen umgewandelt werden müssten.

Ein weiterer Vorschlag Cabreras, der sich ein einheitliches Bild für Puerto de la Cruz wünscht, betrifft die Ausstattung der Straßencafés und Terrassen. Hier sollten seiner Meinung nach alle Plastikstühle und -tische mit Werbeaufschrift (z. B. von Dorada, Sprite oder Coca Cola) entfernt werden. Puerto de la Cruz sollte nach seinem Wunsch zu einer offenen Stadt für Spaziergänger, mit vielen Geschäften und angemessenem Gastronomieangebot werden.

Kommentar

Ein Gesamtprojekt für ein neues und zeitgemäßes Puerto de la Cruz? Eine lobenswerte Initiative, wenn den Worten auch Taten folgen.

Doch der Urlauber, Besucher oder Resident fragt sich bei der immer wieder auftauchenden Betonung der äußerst notwendigen Hotelrenovierung, warum nicht erst einmal da Hand angelegt wird, wo es am einfachsten wäre. Dabei muss man sich nur die Frage stellen, „Was ist das wertvollste Gut dieser Urlauberstadt?“ Ist es nicht letztendlich die Nähe zum Meer, die Badegelegenheiten, die frische Meeresluft und das Urlaubsflair? Leider werden diese Aspekte von der Gemeinde nicht genügend berücksichtigt, und es wäre dem Hotelierverband zu danken, wenn er dieses Thema bei den zuständigen Gemeindestellen ansprechen würde.

Besonders das Gebiet von Martiánez, gleich im Anschluss an die wunderschön renovierte Meerwasserbadeanlage von César Manrique, scheint zum Teil verwahrlost. Bei einem Interview mit Bürgermeister Marcos Brito, das die Wochenblatt-Redaktion im Juni dieses Jahres führte, kündigte das Stadtoberhaupt an, dass dieses Gebiet bald saniert wird. Doch bislang ist nichts geschehen. Fehlende Holzlatten und Löcher in den Treppen zum Strand hinunter machen den Spaziergang entlang der Strandpromenade zu einem gefährlichen Ausflug. Und auch die unangenehmen Düfte, die des Besuchers Nase an so manchen Tagen in diesem Gebiet und auch am Strand Playa Jardín umwehen, dürften abschreckend wirken. Auch in dieser Angelegenheit wollte Bürgermeister Brito schnell Abhilfe schaffen. Er lud uns damals herzlich ein, in sechs Monaten ein weiteres Interview zu führen und dabei festzustellen, inwieweit er seine Versprechen umgesetzt hat. Im Dezember wäre es soweit. Wir sind gespannt.

Die Redaktion

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