Flüchtlingsaufnahme auf Fuerteventura

Die Kinder und ihre Betreuerinnen kamen am 11. März mit einem Flug aus Budapest auf Fuerteventura an. Vom ­Flughafen wurden sie mit einem Bus zu ihrer Unterkunft in Lajares gebracht. FOTO: EFE

Die Kinder und ihre Betreuerinnen kamen am 11. März mit einem Flug aus Budapest auf Fuerteventura an. Vom ­Flughafen wurden sie mit einem Bus zu ihrer Unterkunft in Lajares gebracht. FOTO: EFE

Kinder aus einem Waisenhaus in der Ukraine wurden von der Gemeinde La Oliva aufgenommen

Fuerteventura – Die Gemeinde La Oliva hat ein Zeichen der Solidarität mit den vor dem Krieg flüchtenden Menschen aus der Ukraine gesetzt.

Auf Initiative von Bürgermeisterin Pilar González wurde zu Beginn des russischen Angriffskriegs Kontakt mit ukrainischen Residenten in La Oliva aufgenommen. Auf diese Weise kam es zu einem Gespräch mit Natalia Karpukhina, die zwar auf Fuerteventura lebt, zum Zeitpunkt des Kriegsausbruchs aber mit ihrer Familie in Kiew war. Zusammen mit ihren Kindern konnte sie nach Fuerteventura zurückkehren, doch ihr Mann blieb in der Ukraine, um sein Land zu verteidigen.

Diese Frau berichtete Bürgermeisterin Pilar González von ihrer Absicht, eine Gruppe von Kindern aus einem Waisenhaus nahe Kiew auf die Insel zu bringen. Gemeinsam wurde die Reise organisiert. Unterdessen gingen in La Oliva viele Sachspenden für die Flüchtenden aus der Ukraine ein; so viele, dass die Gemeinde darum bat, nur noch Geldspenden auf ein eingerichtetes Spendenkonto zu überweisen, da bereits genügend Spielzeug, Kleidung und andere Gegenstände des täglichen Bedarfs vorhanden seien.

Am Abend des 11. März kamen die Kinder aus dem ukrainischen Waisenhaus an Bord eines Fluges aus Budapest auf Fuerteventura an. Die 16 ­Kinder im Alter zwischen 18 Monaten und 17 Jahren, die zusammen mit drei Betreuerinnen auf der Insel Aufnahme fanden, wurden von Bürgermeisterin González am Flughafen begrüßt. Hinter ihnen lag eine neun Tage lange Flucht vor den Bomben über die Grenze nach Ungarn.

Um die Aufnahme dieser Kinder und ihrer Betreuer zu ermöglichen, setzte sich die Stadtverwaltung La Oliva mit verschiedenen Stellen, darunter den spanischen Botschaften in Ländern, die an die Ukraine grenzen, in Verbindung.
Die Kinder und ihre Betreuer wurden in der städtischen Herberge El Cohombrillo in Lajares untergebracht, wo drei Tage später neun weitere Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine eintrafen.

Wie die Stadt La Oliva über ihren ­Facebook-Account mitteilte, kam am 14. März eine neunköpfige Familie – ein ­Ehepaar und seine sieben ­Kinder im Alter von drei ­Monaten bis 15 Jahren – an, die im Albergue El Cohombrillo ­aufgenommen wurde. Die ­Gemeinde kümmert sich um die medizinische und psychologische Betreuung der Flüchtlinge.

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