Auf dem Fischerboot aus dem Senegal waren 95 Personen, darunter mindestens ein Minderjähriger
Gran Canaria – Rettungskräfte nahmen am 16. Oktober im Hafen von Arguineguín recht verblüfft 95 Personen in Empfang, die es mit einem nicht seetauglichen Boot vom Senegal bis Gran Canaria geschafft hatten. Das letzte Boot dieser Art mit einer Kiellänge von etwa 15 Metern war an der Küste Gran Canarias vor zwei Jahren angekommen.
Das Küstenüberwachungssystem SIVE registrierte das Fischerboot um 14.41 Uhr sechs Meilen südlich von Pasito Blanco. Gleichzeitig meldete die Besatzung eines Sportbootes bei der Seenotrettung die Sichtung eines Cayucos.
Zwei Boote der Seenotrettung begaben sich zu der angegebenen Stelle und fanden das dümpelnde, überfüllte Fischerboot. Am Nachmittag konnten die 95 Migranten, die zu 90% angaben, aus dem Senegal zu stammen, in Arguineguín an Land gehen. Das seeuntüchtige Boot wurde von einem Seenotrettungskreuzer in den Hafen geschleppt.
Ein Verantwortlicher des Roten Kreuzes erklärte, dass die Migranten Glück gehabt hätten und vermutlich nur dank des guten Wetters und der während der letzten Tage herrschenden Flaute die Insel ohne Zwischenfälle erreichen konnten. Die Männer befanden sich bis auf ihre Erschöpfung in scheinbar gutem Gesundheitszustand. Ein Mann wurde mit Fieber wegen Verdachts auf Malaria ins Krankenhaus gebracht. Alle anderen Flüchtlinge, unter denen keine Frau, aber mindestens ein Minderjähriger war, wurden mit Bussen zum Verhör in ein Polizeirevier gebracht. Dort gaben sie an, von einem Hafen im Senegal zu ihrer Reise aufgebrochen zu sein. Sechs Tage dauerte die Überfahrt.
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