Drei spanischen Feuerwehrmännern war in Griechenland Menschenhandel vorgeworfen worden
Lesbos – Manuel Blanco, Julio Latorre und „Quique“ Rodríguez, drei Feuerwehrmänner aus Sevilla, die ihren Urlaub nutzten, um unzähligen Syrien-Flüchtlingen in der Ägäis das Leben zu retten, wurden am 7. Mai auf Lesbos endlich vom Vorwurf des Menschenhandels freigesprochen.
Blanco, Latorre und Rodríguez waren am 7. Mai gemeinsam mit den mitangeklagten Dänen Mo Abassi und Salam Aldeem, die die Besatzung des Bootes der dänischen Hilfsorganisation „Team Humanity“ bildeten, zum Gerichtstermin in Mytilini auf Lesbos geladen worden. Der Sachverhalt schilderte sich wie folgt: Am 14. Januar 2016 waren die drei Berufsfeuerwehrmänner aus Sevilla an Bord des dänischen Bootes gegangen, um den Dänen bei der geplanten Rettung von Flüchtlingen eines vermeintlich sinkenden Bootes einige Meilen vor der Küste zu helfen. Das Boot fanden die Helfer nicht, doch bei ihrer Rückkehr in den Hafen wurden sie von Beamten der griechischen Küstenwacht festgenommen, mit denen sie bereits mehrmals zusammengearbeitet hatten und die sie auch nach dem Vorfall weiterhin um Hilfe baten. Paradoxerweise führten die Feuerwehrmänner in den folgenden 17 Monaten in Gruppen und in Koordination mit den griechischen Behörden diverse weitere Hilfsaktionen durch. Trotzdem wurden sie wegen versuchten Menschenhandels an jenem 14. Januar 2016 vorübergehend festgenommen und nun vor Gericht gestellt.
Unterstützt von der Hilfsorganisation „Professional Emergency Aid“ (Proem-Aid), der sie angehören, der spanischen Regierung und Andalusiens Regionalpräsidentin Susana Díaz, sagten die drei Feuerwehrleute aus Sevilla vor Gericht aus. Sie versicherten, stets die Vorschriften beachtet und vor ihren Einsätzen die Küstenwache informiert zu haben. Latorre gab an, alle drei hätten ihren Urlaub genutzt, um immer wieder nach Lesbos zu fahren und dort Menschen zu retten. Rosa Aguilar, Leiterin der andalusischen Ressorts Justiz und Inneres, wies vor Gericht auf die Professionalität der drei Feuerwehrmänner hin und hob hervor, dank Proem-Aid seien Tausende Leben gerettet worden. Bereits im Vorfeld hatte der griechische Verteidiger Haris Petsikos die Anklage als „vage und unpräzise“ bezeichnet.
Es war also keine große Überraschung, dass die Lebensretter freigesprochen wurden, jedoch Erleichterung und Genugtuung für alle Beteiligten. Die drei Feuerwehrmänner erklärten spontan, wieder nach Lesbos reisen und Menschen retten zu wollen, denn „diese sterben weiter im Mittelmeer“.[bsa_pro_ad_space id=“8,13″ if_empty=“13″ delay=“5″]