Frontex: Wiederbelebung der Migrationsroute auf die Kanaren


Die Experten der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex) vor der Casa África in Las Palmas. Foto: EFE

Grenzschutz-Experten analysierten bei einer Tagung auf Gran Canaria die Ursachen für die Änderung der Routen von Italien nach Spanien

Gran Canaria – In der Casa África auf Gran Canaria sind Experten von Frontex, der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache, zu einer Tagung zusammengekommen, um die Gründe für die Verschiebung der Routen der irregulären Migration vom östlichen Mittelmeer in Richtung Spanien zu analysieren. Schon seit Anfang des Jahres war die Anzahl der Migrantenboote, welche das spanische Festland und die Kanarischen Inseln erreichten, leicht gestiegen. Doch seit dem Sommer hat sich der Zufluss spürbar vergrößert. Vor allem an der Küste Andalusiens und auf den Kanaren kamen deutlich mehr Migranten an als zuvor.

Die Beratungen drehten sich vor allem um die Ursprungs- und Durchgangsländer, insbesondere Mali, Niger, Marokko und Libyen.

Es gibt verschiedene Gründe für den Anstieg, welche durch die Grenzschutz-Experten von Frontex bewertet wurden, um Empfehlungen auszuarbeiten, die dann den betroffenen europäischen und afrikanischen Regierungen zur Verfügung gestellt werden sollen, damit diese Maßnahmen ergreifen, die den festgestellten Entwicklungen entgegenwirken.

Schon im vergangenen Jahr wurde ein solches Forum in der Casa África abgehalten. In diesem Jahr jedoch fiel die Tagung mit einem deutlichen Anstieg der illegalen Migration auf die Kanaren zusammen. Im laufenden Jahr 2018 sind bisher 1.215 Personen in 57 Booten angekommen. Das sind fünfmal so viele wie im gleichen Vorjahreszeitraum, als 246 Migranten in dreizehn Booten gezählt wurden. Noch reicht die Bewegung jedoch nicht an den massiven Zustrom heran, den die Inseln im Jahr 2006 erlebten, als insgesamt 31.678 Menschen über die Inseln nach Spanien kamen.

Nach den Daten von Frontex kamen in ganz Spanien in diesem Jahr bisher 35.489 Menschen aus Afrika an, gegenüber 23.000, die im gleichen Zeitraum Italien erreichten.

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