Galcerán-Brücke wird „eilsaniert“


Die 1928 eingeweihte Galcerán-Brücke führt von der Avenida La Salle bis zur Plaza Weyler und ist Teil einer der Hauptverkehrsadern von Santa Cruz. Der Bau der Brücke, deren Bögen aus Stahlbeton bestehen, wurde mit einem Privatdarlehen finanziert, das der damalige Bürgermeister Santiago García Sanabria aufgenommen hatte. Foto: mataparda

Betonbrocken hatten sich abgelöst. Die Stadt will innerhalb von drei Jahren alle Brücken über die Santos-Schlucht sanieren.

Teneriffa – Als am 23. März Betonfragmente auf den Weg zu den außerhalb gelegenen Toiletten des Karnevalsmuseums prasselten, richtete sich die öffentliche Aufmerksamkeit auf den Zustand der Galcerán-Brücke, dann auch auf den Zustand der anderen alten Stadtbrücken von Santa Cruz.

Emilio Grande, Tiefbauingenieur und Autor der Studie zur Reparatur und Instandsetzung der Galcerán-Brücke aus dem Jahr 2002, erklärte, die Struktur der Brücke sei in gutem Zustand. Die aufgrund der Höhe der Brücke und der Spezialisierung der notwendigen Arbeiten teure Instandhaltung sei jedoch etwas vernachlässigt worden, was nun zum Ablösen von Betonbrocken geführt habe.

Nach der Ansicht von Grande sei das grundlegende Problem der zwischen 1926 und 1929 erbauten Brücke über den Barranco de Santos das Eindringen von Feuchtigkeit in den Beton. Die treffe auf das eingefasste Stahlgerippe und führe zur Oxidierung. Der rostende Stahl wiederum übe Druck auf den Beton aus, bis dieser in Brocken abplatze.

Die Ende März abgefallenen Brocken gehörten zur Brüstung, wobei es sich eher um einen ästhetischen Aspekt als um einen bautechnischen handele, so Grande. Trotzdem müsse nun eingegriffen werden.

Dringend sei, dass die Stadt die Oxidation des Stahlgerippes in den Bögen stoppt. Nach und nach müsse der Beton abgeschlagen, der betroffene Stahl ersetzt bzw. behandelt und der Beton erneuert werden.

Daraufhin gab die Gemeindeverwaltung bekannt, den Bereich um den Bogen, an dem der Beton sich gelöst hatte, abzusperren. Umgehend soll nun ein Unternehmen beauftragt werden, wo erforderlich, den sich ablösenden Beton kontrolliert zu entfernen, die Stahlstruktur zu sandstrahlen, den freiwerdenden Stahl zu isolieren und mit neuem Beton zu verkleiden. Besonders betroffen seien der seitliche Bogen beim Karnevalsmuseum und der mittlere Bogen.

Gegenüber der Zeitung La Opinión de Tenerife erkärte José Alberto Díaz-Estébanez, Stadtrat für Infrastruktur, nachdem Ende 2015 städtische Experten Strukturprobleme, jedoch kein unmittelbares Risiko, an den Brücken über den Barranco de Santos – Serrador (Fertigstellung: 1943), Galcerán (1928), Zurita (1754) und Bravo Murillo – festgestellt hätten, arbeite die Gemeinde bereits an einem Sanierungsplan.

Die Behebung der Mängel an den vier Stadtbrücken soll insgesamt sechs Millionen Euro kosten, phasenweise umgesetzt werden und in drei Jahren abgeschlossen sein.

Laut Díaz-Estébanez soll noch in diesem Jahr die Instandsetzung der Brücke Bravo Murillo für 250.000 Euro in Auftrag gegeben werden.

Die jetzigen Sanierungsarbeiten an der Galcerán-Brücke sind nicht Teil des Plans und werden als dringend erforderliche Reparatur umgehend angegangen.

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