Ganz alleine am Ruder


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Bhavik Gandhi will solo von La Gomera nach Barbados über den Atlantik rudern

Die Kanarischen Inseln sind immer wieder Ausgangspunkt für Extremsportler, die sich der Herausforderung einer Atlantiküberquerung stellen. Im November 2005 fand zum wiederholten Male die Ruderregatta Atlantic Rowing Challenge statt, bei der die Ruderer in Einmann-, Zweimann- und Viermannbooten von La Gomera aus starteten und über einen Monat lang ruderten, bis sie im Zielhafen Antigua ankamen – nicht alle schafften es.

Jetzt ist es ein junger Inder, der sich seit dem 18. März auf See befindet, um die etwa 3.000 Seemeilen zwischen den Kanaren (San Sebastián de La Gomera) und der Karibik (Antigua, Barbados) zurückzulegen. In seinem kleinen Ruderboot will er dies im Alleingang schaffen und hat weder ein Begleitboot, noch einen Motor oder Segel dabei. Bhavik Gandhi will diese Leistung als erster Inder und erster Asiat überhaupt vollbringen. Weltweit wäre er der 33. Mensch, der solo über den Atlantik rudert.

Warum stellt sich ein Mann einer solch scheinbar verrückten Aufgabe? „Über einen Ozean zu rudern ist nicht ein Abenteuer. Es ist ein Sport, bei dem bekannte Risiken unvorhersehbar werden. Es ist der ultimative Ausdauersport und ein Test für die geistigen und körperlichen Fähigkeiten, der die Grenzlinie des Menschenmöglichen versetzt. Ich möchte damit andere Menschen dazu inspirieren, persönliche oder geschäftliche Herausforderungen, die unmöglich scheinen, anzunehmen und zu bewältigen“, beschreibt Bhavik Gandhi sein Vorhaben.

Mindestens 90 Tage wird Gandhi bei meterhohen Wellen und unvorhersehbaren Wetterverhältnissen zwischen 10 und 12 Stunden am Tag auf dem Atlantik seine ganze Muskelkraft einsetzen, um sein Ziel zu erreichen. Dabei wird er übrigens auch durch das geheimnisvolle Bermudadreieck rudern…

Als einzige Verbindung zum Festland wird er ein Satellitentelefon dabei haben. Sein sieben Meter langes und zwei Meter breites Boot, eine Spezialanfertigung, ist außerdem mit GPS und einem so genannten „SeeMe“-Gerät ausgestattet, das ihn auf den Radarschirmen der Schiffe erscheinen lässt.

Bhavik Gandhi wurde 1977 in Bombay geboren. Heute lebt er in Schweden. Die Atlantiküberquerung ist nicht seine erste sportliche Großleistung. „Ich habe schon an verschiedenen sportlichen Ausdauerproben teilgenommen wie Langstreckenlaufen, Bergsteigen, Segeln, einer Fahrradtour von Stockholm nach Istanbul, Trekking durch Sibirien bei minus 30° Celsius. Wenn ich darauf zurückblicke, scheint es so, als ob ich mich damit auf diese ‘Einmal-im-Leben-Herausforderung’ vorbereitet hätte“, berichtet er.

Über die Website www.bhavik.com können die neuesten Nachrichten abgerufen werden.

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