Gedenken: 5. Jahrestag des Unglücks an der Küste von Guatiza


© Cab. Lanzarote

Persönlichkeiten aus der Regional- und Inselpolitik kamen zur Kranzniederlegung

Es ist eigentlich nicht lange her, dass die Meldungen über an der kanarischen Küste eintreffende Immigrantenboote fast täglich die Zeitungen füllten.

Tausende Armutsflüchtlinge aus Afrika wagten allen Warnungen und Gefahren zum Trotz die gefährliche Überfahrt in kaum seetauglichen Booten. Diejenigen, die ankamen, hatten Glück, denn die Zahl derer, die ihr Leben im Atlantik verloren ist weitaus größer als die der Überlebenden.

Auf Lanzarote steht an der Küste von Guatiza ein Mahnmal, das an all jene erinnert, das Ringen um ein besseres Leben und das Wagnis der illegalen Einreise nach Europa über den Atlantik mit dem Leben bezahlten. Der schlichte Monolith wurde im Gedenken an die 25 Menschen errichtet, die vor fünf Jahren nur wenige Meter vom rettenden Ufer entfernt ertranken. Diese Tragödie erschütterte damals den ganzen Archipel und rückte die Dramatik der illegalen Zuwanderung aus Afrika national und international in den Fokus.

Am 15. Februar 2009 endete die Fata Morgana vom paradiesischen Europa für 25 Menschen bei „Los Cocoteros“. Ein aus Marokko kommendes Flüchtlingsboot kenterte nur etwa zwanzig Meter vom Ufer entfernt im flachen Wasser. Obwohl die Einwohner des kleinen Ortes versuchten, die Menschen ans Ufer zu bringen, schafften es nur wenige. Der Surfer Christian Hunt, der zufällig vorbeikam, konnte sechs Menschen das Leben retten. Trotzdem hinterließ das Unglück die erschütternde Bilanz von 25 Toten, da­runter 17 Kinder.

Am 15. Februar kamen Vertreter aus Regional-, Insel- und Lokalpolitik nach Guatiza, um an dem unter dem Namen „Los Cocoteros“ bekannten Küstenstück, wo vor fünf Jahren 17 Kinder und 8 Erwachsene ums Leben kamen, Blumenkränze niederzulegen. Unter ihnen war auch Lanzarotes Cabildo-Präsident Pedro San Ginés und der Leiter des Sozialamtes, Marciano Acuña. Zwei Tage später und ebenfalls anlässlich dieses Gedenkens hielt er im Bürgerzentrum in Arrecife einen Vortrag über soziale Rechte.

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