Gefährliche Kurzmitteilung


Eine SMS des ehemaligen spanischen Vizeregierungs­chefs Francisco Álvarez Cascos könnte nach einer Information des Radiosenders Cadena Ser dafür verantwortlich gewesen sein, dass die Aktien der Holdinggesellschaft Sacyr Vallehermoso S.L. im Februar dieses Jahres innerhalb von nur zwei Tagen um 12% gefallen sind.

In der Kurzmitteilung, die von einem Handy, das einem Unternehmen der Lebensgefährtin Álvarez Cascos gehört, losgeschickt worden sein soll, wurde vor der angeblich anstehenden Zahlungsunfähigkeit einer der größten börsennotierten Gesellschaften Spaniens gewarnt. Die regierenden Sozialdemokraten hätten Immunität für die Verantwortlichen ausgehandelt und ihnen sogar Geld versprochen, wenn sie noch bis nach den Parlamentswahlen aushielten, hieß es weiter. Die SMS endete mit der Aufforderung, die Mitteilung weiter zu verschicken. Zwei Tage später waren die Aktien der Gesellschaft rapide gesunken. Sacyr macht in seiner Klage das „falsche Gerücht mitten in der Wahlkampagne“ dafür verantwortlich. Ein Gericht ermittelt nun gegen Álvarez Cascos.

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