Geheimniskrämerei um Meléndez-Pulver geht weiter


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Das Kräftemessen zwischen den Behörden und dem Biochemiker geht weiter

Die kanarischen Medien räumen der Debatte um die so genannten Meléndez-Pulver weiterhin viel Platz ein, was allerdings nicht unbedingt zur Aufklärung beiträgt.

Die beiden Präparate Factor 1 und Factor 2 wurden von dem Biochemiker Enrique Meléndez-Hevia entwickelt und bestehen hauptsächlich aus den beiden Aminosäuren Glycin und Asparaginsäure. Jahrelang verschrieb Meléndez-Hevia die Pulver unbehelligt seinen „Patienten“ in dem von ihm gegründeten Institut für Zellstoffwechsel auf Teneriffa. Insgesamt sollen es etwa 8.000 Menschen sein, darunter viele Politiker und Prominente, die seinen „Nahrungsergänzungsmitteln“ vertrauen und von erstaunlichen Erfolgen bei der Behandlung von Krankheiten wie Diabetes, Fettsucht, hohem Blutdruck und sogar Krebs berichten. Wobei die Einnahme der Produkte mit einer strengen kohlehydratearmen Diät einhergehen muss, um tatsächlich eine positive Wirkung zu erzielen.

Nachdem zwei Fälle angezeigt wurden, wo sich der Gesundheitszustand zweier Meléndez-Patienten nach der Einnahme der Präparate verschlechtert haben soll, verboten die kanarischen Gesundheitsbehörden die „Arzneimittel“. Bislang konnten aber nur neun Behälter mit Factor 2-Pulver beschlagnahmt werden. Und es gibt immer noch keine richterliche Anweisung, die Meléndez und seinen Mitarbeitern die Arbeit im Institut für Zellstoffwechsel verbietet. Auch verfügt er weiterhin über zahlreiche teils renommierte Fürsprecher.

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