Geistig Verwirrter überfiel die Familie von Bárcenas


Er verlangte die Herausgabe von Unterlagen

Ein offenbar geistig verwirrter Mann, der sich als Gefängnisgeistlicher ausgab, der über den Gesundheitszustand des Häftlings sprechen wollte, hat sich kürzlich Zugang zu der Wohnung des inhaftierten Schatzmeisters der Partido Popular, Luis Bárcenas, verschafft und dessen Ehefrau, den Sohn sowie die Hausangestellte gefesselt.

Madrid – Er verlangte die Herausgabe des „Pendrive“ mit den Aufzeichnungen über die sogenannte Buchhaltung B der Partei.

Die Familie, die gewöhnlich streng darauf achtet, dass niemand ihr Haus betritt, erwartete eine Lieferung und öffnete dem Eindringling offenbar die Tür. Mehr als eine Stunde lang versuchte er vergeblich, in den Besitz des „Beweismaterials“ zu kommen, während Rosalia Iglesias, die Ehefrau von Bárcenas, laut um Hilfe schrie, was die Nachbarn jedoch zunächst als Scherz betrachteten. Schließlich konnte sich die Hausangestellte in einem unbeobachteten Moment von den Fesseln befreien und aus der Wohnung laufen, um Hilfe zu holen. Der Sohn hatte sich inzwischen trotz seiner Fesseln auf den Eindringling gestürzt, der ihn mit einer Pistole bedrohte und kämpfte mit ihm auf dem Boden. Auch der Fahrer der Familie war darauf aufmerksam geworden, dass sich in der Wohnung etwas Ungewöhnliches ereignete und eilte zur Hilfe. Gemeinsam konnten sie den Mann überwältigen, bevor die Polizei eintraf. Wie aus Kreisen der Polizei verlautete, handelt es sich um einen geistig verwirrten Menschen. Trotzdem sollen die Umstände und Beweggründe des Überfalls untersucht werden.

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