Geldwäscher-Ring in Marbella aufgedeckt


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19 Personen, darunter renommierte Anwälte und Notare, wurden verhaftet

Dass es in dem nach außen so mondän anmutenden Promi-Küstenort Marbella arg stinkt, weiß spätestens seit Beginn der sogenannten „Operación Malaya“, bei der unter anderem das gesamte Regierungsteam wegen Korruptionsverdachts abgesetzt und teilweise angeklagt wurde, jeder in Spanien. Doch scheint der Verwesungszustand des ehemals so glitzernden Ferienortes weit schlimmer als angenommen.

Marbella – In einer erneuten Polizeiaktion wurden am 17. April 19 Personen, die im Verdacht stehen, Geldwäsche in großem Stil betrieben zu haben, verhaftet und zahlreiche Gebäude und Wohnungen durchsucht sowie Konten in über 30 Geldinstituten gesperrt.

Unter den Verhafteten befinden sich auch zwei Notare, die bereits im Rahmen der Polizeiaktion im März 2005 festgenommen wurden. Außerdem steht auch eine der bekanntesten Anwaltskanzleien, Cruz Conde, im Verdacht, mit dem internationalen Geldwäscher-Ring, dessen Verzweigungen bis in die Türkei, Schweden und Argentinien reichen, Geschäfte gemacht zu haben.

Die Geldwäsche-Aktivitäten in Marbella sollen ihren Ursprung im organisierten Verbrechen haben und die Aufgabe war, das unter anderem durch Prostitution und Drogen- und Waffenhandel erwirtschaftete Geld zu waschen. Rund 800 Schein-Gesellschaften sollen dafür gesorgt haben, die tatsächlichen Drahtzieher und Besitzer tausender von Luxusimmobilien an der Costa del Sol zu verschleiern.

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