Geschwistermord in Las Palmas


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Der 49-jährige Täter machte regelrecht Jagd auf seine Schwester (42) und seinen Bruder (47)

Eine entsetzliche Familientragödie hat sich in Las Palmas, im Stadtteil Almatriche, und im gut zehn Kilometer entfernten Jinámar (Telde), abgespielt.

 Am Morgen des 13. Mai erwartete der 49-jährige Javier M.A. seine Schwester Noelia (42), als sie gegen 7.30 Uhr morgens ihr Haus in Almatriche verließ, und gab mit einem Gewehr mehrere Schüsse auf sie ab. Sie starb wenig später im Krankenhaus Doctor Negrín. Der Schütze fuhr sofort weiter in ein Gewerbegebiet von Jinámar zum Sitz des Reinigungsmittel-Unternehmens seiner Familie, um dort seinen 47-jährigen Bruder José Antonio zu stellen. Dieser war von seiner Mutter telefonisch über den Anschlag in Almatriche unterrichtet worden und befand sich bereits auf der Fahrt dorthin, sodass er seinem Bruder auf der Strecke begegnete. Javier wendete, nahm die Verfolgung auf und drängte das Fahrzeug José Antonios ab. Es prallte gegen parkende Wagen und kam zum Stehen. Javier eröffnete das Feuer und traf zweimal durch die Heckscheibe, danach tötete er seinen Brüder durch einen Schuss ins Gesicht aus zwei Metern Entfernung. Beide Morde geschahen innerhalb einer Viertelstunde. Der Täter ließ das Gewehr nahe dem Tatort zurück und sprach nur etwa einen Kilometer entfernt eine Streife der Policía Local an: „Nehmen Sie mich fest, ich habe zwei Menschen umgebracht.“

Javier M.A. hat zugegeben, die Morde lange im Voraus geplant zu haben. Er hatte beim Corte Inglés zwei Gewehre auf Raten gekauft, den Erwerb des Waffenscheins vor seiner Frau und seinem Kind geheim gehalten und heimlich geübt. 

Das Motiv für die Tat liegt laut seiner Darstellung in einem Zerwürfnis der Familie begründet. Er und seine vier Geschwister hatten dem Vater von klein auf bei der Herstellung von Reinigungsmitteln in einer Garagenfirma, die heute ein florierendes Unternehmen ist, geholfen und dabei gesundheitliche Schäden erlitten.

 2013 war er, wie auch zwei weitere Geschwister, von Vater, Mutter und den beiden Mordopfern Noelia und José Antonio ausgebootet worden.

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