Gil ist an allem schuld


© EFE

Die Toten beschuldigen – das ist die Strategie der beiden Ex-Bürgermeister von Marbella, Julián Muñoz und Pedro Román, gegen die vor dem Nationalgericht verhandelt wird.

Madrid – Es geht um 74 Millionen Euro, die aus der Gemeindekasse „abgezweigt“ wurden sowie um einen Betrug in Höhe von 91 Millionen Euro bei der Sozialversicherung durch zwei Firmen, die von der Gemeinde betrieben wurden. Beide Ex-Bürgermeister „zeigten“ bei ihren Erklärungen vor der Staatsanwaltschaft auf den 2004 verstorbenen Bürgermeister Jesús Gil y Gil und zwei andere ebenfalls vor Prozessbeginn verstorbene Stadtverordnete. José Luis Serra, der einzige Verantwortliche, der noch lebt und nicht nur der Anwalt sondern auch die rechte Hand von Jesús Gil war, ist an Alzheimer erkrankt und kann nicht vor Gericht aussagen. „Ich habe mein Todesurteil unterschrieben, als ich in die Stadtverwaltung von Gil eintrat“, erklärte Muñoz vor dem Richter. „In Marbella hat sich ohne Gils Erlaubnis kein Blatt bewegt.“ Der Staatsanwalt will acht Jahre Gefängnis für ihn beantragen.

Über Wochenblatt

Das Wochenblatt erscheint 14-tägig mit aktuellen Meldungen von den Kanaren und dem spanischen Festland. Das Wochenblatt gilt seit nunmehr 36 Jahren als unbestrittener Marktführer der deutschsprachigen Printmedien auf den Kanarischen Inseln.