Gran Canaria will den Nationalpark

Cabildo-Präsident Morales (l.) und José Antonio Valbuena trafen sich in Madrid mit der Leiterin des Nationalparknetzes „Red de Parques Nacionales“. Foto: Cabildo de Gran Canaria

Cabildo-Präsident Morales (l.) und José Antonio Valbuena trafen sich in Madrid mit der Leiterin des Nationalparknetzes „Red de Parques Nacionales“. Foto: Cabildo de Gran Canaria

Cabildo und Regionalregierung sind sich einig, die Kandidatur des Naturreservats Guguy entschieden voranzutreiben

Gran Canaria – Cabildo-Präsident Morales ist dazu entschlossen, Gran Canaria von dem Makel zu befreien, keinen Nationalpark vorweisen zu können. Regionalregierung und Cabildo wollen die Erklärung des Naturgebiets Guguy – auch unter dem Namen Güigüí bekannt – an der Westküste der Insel zum Nationalpark beschleunigen. Anfang September trafen sich der Leiter des regionalen Ministeriums für Umwelt und ökologischen Wandel, José Antonio Valbuena, und Antonio Morales in Madrid mit der Direktorin der spanischen Nationalparkbehörde, María Jesús Rodríguez de Sancho, um über die Kandidatur zu beraten. Rodríguez de Sancho habe sich zusammen mit ihrem Team dazu bereit erklärt, in den nächsten Wochen nach Gran Canaria zu reisen, um das Gebiet zu besuchen, teilte das Cabildo im Anschluss an das Treffen mit.

Blick auf die Steilküste von Guguy Foto: EFE
Blick auf die Steilküste von Guguy Foto: EFE

Bereits im Juli hatten Valbuena und Morales sich darauf geeinigt, die Erklärung von Guguy zum fünften Nationalpark der Kanarischen Inseln voranzutreiben. Obwohl Morales einräumte, dass in der Vergangenheit drei Versuche, Gran Canaria einen eigenen Nationalpark zu verschaffen, scheiterten, ist er davon überzeugt, dass es dieses Mal gelingen wird. Der Chef der Inselverwaltung erinnerte daran, wie vor zwei Jahren „Risco Caído und die heiligen Berge der Kulturlandschaft Gran Canarias“ zum UNESCO-Welterbe erklärt wurden, was unter anderem der guten Zusammenarbeit von ­Cabildo und Regionalregierung zu verdanken sei. Nun sei man sich auch bei der Kandidatur von Guguy als Nationalpark einig, diese so rasch wie möglich voranzutreiben.

Im Juni dieses Jahres erwarb die Inselverwaltung von Gran Canaria bei einer Versteigerung der spanischen Finanzbehörde AEAT weiteres Gelände innerhalb des Naturreservats Guguy. Etwas mehr als drei Millionen Quadratmeter (3.071.000) gingen in das Eigentum des Cabildos über. Die Landschaft von Guguy ist geprägt von steilen Abhängen und Schluchten, aber auch terrassenförmigen Strukturen und naturbelassenen, einsamen Stränden. Hier sind verschiedene Ökosysteme zu finden, vom thermophilen Buschwald über Gebiete mit endemischen Sukkulentenbüschen bis zum Kiefernwald. Auf dem etwa 1.000 Meter hohen „Montaña de los Cedros“ wachsen die einzigen wilden Zedernwacholder (Juniperus cedrus) der Insel.
Guguy steht als „Reserva Natural Especial“ unter besonderem Schutz und ist Teil des Schutzgebietenetzes Natura 2000 der Europäischen Union. Außerdem liegt das Gebiet innerhalb der Kernzone des Biosphärenreservats von Gran Canaria. An seiner Küste befindet sich eine der zwei Seegraswiesen der Insel, weshalb die Zone als Meeresschutzgebiet ausgewiesen ist.

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