GRAPO-Anführer verhaftet


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Die linke Terrorgruppe galt eigentlich als zerschlagen

Der Guardia Civil ist am 9. Juni ein großer Coup gelungen. In einer Mietwohnung in Reus, Tarragona, konnten im Rahmen einer Operation des Obersten spanischen Gerichtshofs die Anführer der linken Terrorgruppe GRAPO verhaftet werden.

Tarragona – Unter den Verhafteten befindet sich auch der mutmaßliche GRAPO-Chef Juan García Martín, der außerdem im Verdacht steht, an den beiden letzten Terrorakten der Gruppe beteiligt gewesen zu sein. Bei einem der beiden Anschläge wurde im Februar in Zaragoza die Frau des Unternehmers Fracisco Colell ermordet.

Zusammen mit Martín wurden zwei Frauen, María Aránzazu Díaz Villar und Carmen Cayetano Navarro, festgenommen. Erstere gilt als Anführerin des „Generalausschusses“ der Gruppierung, Navarro hingegen soll für die internationalen Kontakte zuständig gewesen sein.

Gegen Martín existiert unter anderem ein Haftbefehl wegen Zugehörigkeit zu einer terroristischen Gruppierung. Außerdem soll er auch den Befehl zu mehreren Mordanschlägen erteilt haben.

Die Grupo de Resistencia antifascista Primero de Octubre (“Antifaschistische Widerstandsgruppe des Ersten Oktobers”), kurz GRAPO genannt, ist eine kommunistische bewaffnete Organisation, die gegen Ende der Franco-Diktatur entstand. Erstmalig in Erscheinung trat sie 1975, als vier Kommandos von jugendlichen Antifaschisten vier Polizisten in Madrid erschossen. Es sollte die Antwort auf die letzte Hinrichtung der Franco Diktatur sein.

Die GRAPO galt bereits mehrmals als zerschlagen, letztmalig im Juli 2002 nach einer großen Verhaftungswelle. Allerdings gelang es den Mitgliedern bislang immer wieder, sich neu zu organisieren.

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