Grenzpolizisten von Tabakschmugglern überfahren


An der Grenze zu Gibraltar

Während auf höchster Ebene weiterhin nach einer Lösung im Gibraltar-Konflikt gesucht wird, bei der alle drei Seiten – Spanien, Großbritannien und Gibraltar – ihr Gesicht wahren können, kommt es an der Grenze zum „Felsen“ immer häufiger zu tätlichen Angriffen der Tabakschmuggler gegenüber den Grenzbeamten.

Cádiz – Anfang September gab es den ersten Zwischenfall, als ein in Cádiz ansässiger Motorradfahrer an der Grenze 500 Zigarettenpäckchen einsammelte, die von Gibraltar aus über den Zaun geworfen worden waren. Ein Grenzbeamter stellte sich ihm in den Weg, woraufhin der Schmuggler Gas gab, direkt auf den Polizisten zusteuerte und diesen überfuhr. Danach prallte er auf ein stehendes Fahrzeug, fiel zu Boden und wurde festgenommen.

Nur zwei Tage später winkten die Grenzbeamten ein Fahrzeug aus der Reihe, um eine Routinekontrolle durchzuführen. Doch die Fahrerin trat das Gaspedal durch, ohne Rücksicht auf einen Polizisten, der sich nur durch einen Hechtsprung retten konnte, und flüchtete. Es kam zu einer wilden Verfolgungsjagd durch die Straßen der Grenzstadt La Línea. Erst nach einem Zusammenstoß mit einem Fahrzeug der Guardia Civil gab die Verdächtige auf und wurde festgenommen. Im Inneren des Fahrzeuges stellten die Beamten 2.500 Zigarettenpackungen sicher.

Nur wenige Tage später ereignete sich ein ähnlicher Vorfall. An der Grenze wurde ein Motorradfahrer zum Halten aufgefordert, doch der gab Gas und überfuhr einen Guardia Civilbeamten – beide stürzten zu Boden. Andere Polizisten eilten ihrem Kollegen zu Hilfe, der einen Beinbruch erlitten hatte und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, und nahmen umgehend den gewalttätigen Schmuggler fest, der 149 Tabakschachteln bei sich trug.

Gegen alle drei Verdächtigen wird nun wegen Schmuggels und Widerstands gegen die Staatsgewalt ermittelt.

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