Die Mumie befindet sich seit über 200 Jahren in einem Madrider Museum
Seit über 200 Jahren liegt eine der am besten erhaltenen Guanchen-Mumien, die je auf Teneriffa gefunden wurden, im Nationalmuseum für Anthropologie in Madrid. Das soll sich, sofern die Pläne der kanarischen Nationalisten (CC) aufgehen, in absehbarer Zeit ändern.
Madrid – Ende Mai hat der Kulturausschuss im Madrider Abgeordnetenhaus jedenfalls schon einmal einem nichtgesetzlichen Antrag der CC stattgegeben, mit dem die spanische Regierung dazu aufgefordert wird, die notwendigen Schritte einzuleiten, damit die Mumie in ihre Heimat zurückkehren kann.
Gut erhalten
Die Mumie wurde einst im Barranco de Erques zwischen den Gemeinden Arico und Güímar entdeckt und Experten nehmen an, dass sie aus der Grabhöhle stammen könnte, in der Hunderte mumifizierter Leichen von Ureinwohnern gefunden wurden. Nach Angaben von Teneriffas Archäologie-Museum und dem kanarischen Institut für Bioanthropologie ist die in Madrid liegende Guanchen-Mumie das am besten erhaltene Exemplar, das bislang von den mumifizierten Überresten eines kanarischen Ureinwohners gefunden wurde.
Bereits 1976 reklamierte Teneriffas Inselverwaltung offiziell die Rückkehr der Mumie auf die Insel. Bislang jedoch ohne Erfolg. Über 20 Jahre später will sich das Cabildo nun wieder entschiedener dafür einsetzen. Schließlich sei die Mumie ja nicht einfach irgendein Objekt, sondern „die sterblichen Überreste eines menschlichen Wesens, das ein Recht darauf hat, in seiner Heimat die letzte Ruhestätte zu finden“, so Cabildo-Chef Ricardo Melchior wörtlich.
Doch nicht alle im Inselrat vertretenen Parteien sehen die Rückkehr der Mumie als einzig wichtiges Kriterium an. Vonseiten der sozialistischen Fraktion wird demnach unter anderem gewarnt, der Umzug der Mumie von dem trockenen Klima in Madrid in das subtropische Klima der Kanaren könnte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen schwere Schäden zur Folge haben.
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