Mein Nachbar fuhr am Dienstag, dem 8. Dezember wie schon des Öfteren am frühen Morgen los, um Pilze zu suchen. Wie immer bestens ausgerüstet, gute Schuhe, passende Kleidung, im Rucksack Trinkwasser und Essen. Telefon und Kompass in der Tasche, dazu einen passenden Korb und darin eine erst neuerdings vorgeschriebene Lizenz zum Sammeln.
Als er, der sonst immer Zuverlässige, am späten Nachmittag noch nicht nach Hause zurückgekehrt war, erstattete seine Ehefrau eine Vermisstenanzeige. Eine Abteilung der Guardia Civil begann unverzüglich noch am späten Abend mit der Suche. Als man am nächsten Vormittag immer noch nicht fündig geworden war, fuhr ich mit der Ehefrau des Vermissten an jene Stelle im Esperanza-Wald, an der der Vermisste vermutlich sein Auto abgestellt hatte.
Die dort in großer Zahl angetroffenen, sehr effektiv operierenden Suchmannschaften, zusammen mit Suchhunden und einem Hubschrauber, sowie mehreren Fahrern von geländegängigen Motorrädern, hatten trotz ihrer enormen Anstrengungen bis zu diesem Zeitpunkt leider noch keinen Sucherfolg.
Der vor Ort kommandierende Capitán Señor Eymar gab der verzweifelten Ehefrau und auch mir jede gewünschte Information, kompetent, voller Anteilnahme und Mitgefühl.
Zwei Stunden später dann rief uns der Capitán persönlich an, um uns das traurige Ergebnis der Suche mitzuteilen.
Beim Abholen der Habseligkeiten des Verstorbenen in der Kommandostelle in Santa Cruz schilderten uns die vor Ort gewesenen Kriminalbeamten, wie und wo sie den Gesuchten vorgefunden hatten.
Mein 71-jähriger Nachbar erlitt einen sogenannten Sekundentod. Beim Hinfallen hatte er sogar noch einen Pilz in der Hand gehalten. Dies zu hören war für seine Frau ein großer Trost, so erfuhr sie, dass ihr Mann ohne Schmerzen von dieser Welt gehen durfte.
Besonders das menschliche, mitfühlende Verhalten dieser Beamten verdient großes Lob und ist für alle Angehörigen bei einem derart dramatischen, unerwarteten Ereignis äußerst hilfreich.
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