Hommage an César Manrique


César Manrique entwarf unter anderem die Meeresschwimmbadanlage Lago Martiánez und den Strand- und Gartenkomplex Playa Jardín in Puerto de la Cruz. FotO: Noticia

Lanzarotes Flughafen wird umbenannt

Lanzarote – Kurz vor Jahresende hat der spanische Ministerrat die Umbenennung des Flughafens von Lanzarote in „César Manrique-Lanzarote“ beschlossen. Mit der neuen Namensgebung soll die Erinnerung an den genialen Landschaftsarchitekten und Künstler wachgehalten werden, dem die Insel so viel zu verdanken hat. Sein künstlerisches Vermächtnis prägt bis heute Lanzarote, und viele Sehenswürdigkeiten und Orte tragen seine Handschrift. Man könnte fast sagen, er gab der Insel ihre Identität.

Passend zum 100-jährigen Geburtsjubiläum des Künstlers, das am 24. April 2019 gefeiert wird, erhält der Flughafen der Insel den Namen ihres berühmten Bürgers. In einer Mitteilung des Ministerrats wird unterstrichen, dass der Maler, Bildhauer und vielseitige Künstler Manrique auf Lanzarote stets verehrt wurde. Seine Werke sind eng verbunden mit dem Gedanken des Umwelt- und Landschaftsschutzes und zeigen die Verschmelzung von Natur und künstlerischem Ausdruck in perfekter Harmonie.

Mit der Benennung des Inselflughafens nach Manrique wird sein Schaffen gewürdigt und seiner Verbundenheit mit Lanzarote und den Kanaren für ewig ein Zeichen gesetzt.

Gleichzeitig wurde vom Ministerrat auch die Umbenennung des Flughafens von Barcelona beschlossen. Dieser soll ab 2019 den Namen „Josep Tarradellas Barcelona-El Prat“ tragen, in Erinnerung an den ersten Präsidenten Kataloniens der Demokratie. 2018 jährte sich der Todestag von Josep Tarradellas zum 30. Mal.

Ein Leben für die Kunst und den Umweltschutz

César Manrique wurde 1919 in Lanzarotes Hauptstadt Arrecife geboren. Schon sehr früh zeigte sich sein Zeichentalent und seine Bewunderung für Künstler wie Picasso und Matisse. Seine Kindheit verbrachte er auf Lanzarote, zog später in den Spanischen Bürgerkrieg und kehrte nach Kriegsende auf die Kanaren zurück, wo er an der Universität La Laguna ein Bauingenieur-Studium begann, das er später abbrach, um in Madrid die Akademie der Schönen Künste zu besuchen. In den 60er-Jahren siedelte er nach New York über, eine Zeit, die seine künstlerische Laufbahn wesentlich beeinflusste. Vier Jahre später kehrte er nach Lanzarote zurück und widmete sich intensiv dem Umweltschutz. Ab 1973 begann seine Zusammenarbeit mit dem Architekten Fernando Higueras. Gemeinsam führten sie diverse Projekte durch – angefangen beim Mirador del Río.

In den 70er- und 80er-Jahren zeichnete er sich durch die Schaffung von harmonisch in die Natur integrierte Lebensräume aus. Er war auch an zahlreichen Projekten auf anderen Kanarischen Inseln und auf dem spanischen Festland beteiligt.

1978 wurde er in Berlin mit dem Weltpreis für Ökologie und Tourismus ausgezeichnet. Im gleichen Jahr wurde ihm von König Juan Carlos I. das Große Verdienstkreuz für sein Engagement im Umweltschutz verliehen. 1980 erhielt er vom König die Goldmedaille der Schönen Künste.

César Manrique verunglückte am 25. September 1992 bei einem Verkehrsunfall in der Nähe seines Wohnhauses in Haría auf Lanzarote.

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