Huldigung an eine bescheidene Dienerin


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Am 15. Februar wurde der unverweste Leichnam der vor 281 Jahren verstorbenene Nonne gezeigt

Tausende gläubige Katholiken kamen auch dieses Jahr wieder am 15. Februar nach La Laguna, um das Kloster Santa Catalina de Siena zu besuchen.

Schon ab vier Uhr morgens bildete sich trotz Kälte und Nieselregen vor dem Kloster eine lange Schlange von Wartenden, die stundenlanges Stehen in Kauf nahmen, um einen Blick auf „das Wunder“ zu werfen. Dieses Wunder ist die vor 281 Jahren verstorbene Nonne Sor María de Jesús, im Volksmund liebevoll „la Siervita“ (die Dienerin) genannt, deren Körper bis zum heutigen Tag angeblich intakt geblieben ist. Zu Lebzeiten soll die bescheidene Ordensschwester mehr als 1.200 Wunder vollbracht haben. Heute kommen die Gläubigen am Todestag der Nonne ins Kloster und bitten um Gesundheit, um Heilung oder bringen Dankesbriefe für erfüllte Bitten.

Schwester María de Jesús wurde um das Jahr 1643 in El Sauzal geboren. Am 15. Februar 1731 starb sie im Kloster in La Laguna. Drei Jahre nach ihrem Tod wurde ihr Körper exhumiert, um ihn in den als letzte Ruhestätte vorgesehenen Sarg zu betten. Beim Öffnen des Sargdeckels wurde festgestellt, dass der Körper der Nonne völlig unversehrt war und nur an Händen und Füßen Zeichen der Verwesung festzustellen waren.

Daraufhin wurde Schwester María de Jesús in einen gläsernen Sarkophag gebettet, der jedes Jahr am 15. Februar gezeigt wird. Mit der katholischen Kirche wird seit 1992 über eine Seligsprechung verhandelt. Als Gründe werden Barmherzigkeit, Liebe, Armut und Enthaltsamkeit angegeben, die Sor María de Jesús kennzeichneten.

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