Hypotheken-Gnadenfrist bislang ein Flop


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Bis Dato kommt die Regierungsmaßnahme nur 56 Arbeitslosen zugute

Am 3. November letzten Jahres trat Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero mit einem breiten, vertrauenserweckenden Lächeln vor die Medien. Er stand kurz davor, eine wichtige Ankündigung zu machen.

Madrid – Nachdem die Regierung monatelang geleugnet hatte, dass die Krise auch vor Spanien nicht Halt machte, sollte endlich Klartext geredet und erste Hilfsmaßnahmen versprochen werden, und zwar für die von den Auswirkungen der Krise am schwersten betroffenen Bürger, die Arbeitslosen und einkommensschwachen Familien. Was der Regierungschef ankündigte, klang dann auch wirklich vielversprechend. Den Betroffenen sollte unter anderem unter die Arme gegriffen werden, indem ihnen zwei Jahre lang bei der Tilgung ihrer Hypothek eine Art Gnadenfrist eingeräumt würde.

24 Monate lang sollten sie nur die Hälfte der Hypothekenlast abtragen. „Ich werde nicht zögern, Familien mit Problemen zu helfen”, erklärte Zapatero, als er der Maßnahme ankündigte und setzte hinzu, dass sie nach Regierungsschätzungen mindestens einer halben Million Einwohnern zugute kommen werde.

Im Vergleich zu den vollmundigen Versprechungen sind die bisherigen Ergebnisse allerdings äußerst bescheiden. Bislang kommen nämlich nur 56 Betroffene in den Genuss der Gnadenfrist.

Eigentlich hätte sie am 1. Januar dieses Jahres in Kraft treten sollen. Nachdem die Banken einen Monat später jedoch noch nicht eine einzige Hypotheken-Gnadenfrist gewährt hatten, wurde der Beginn der Maßnahme kurzerhand auf den 1. März verschoben. Seitdem durften sich aber erst 56 Familien dem „Moratorium” anschließen.

Einer der Gründe dafür liege darin, dass die Bedingungen, die die Betroffenen erfüllen müssen, um überhaupt eine Chance auf die Maßnahme zu bekommen, viel zu streng seien, heißt es vonseiten des Dachverbands spanischer Spar­kassen.

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