„Ich werde erst glücklich sein, wenn auch Albert und Roque wieder hier sind“


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Nach 101 Tagen in den Händen von Al Kaida ist Alicia Gámez frei

Die von Al Kaida-Terroristen entführte Alicia Gámez ist nach 101 Tagen Geiselhaft wieder zu Hause in Spanien.

Barcelona – Alicia Gámez, Roque Pascual und Albert Vilalta – alle drei im Auftrag der NGO Barcelona Acció Solidària in humanitärem Auftrag in Mauretanien tätig – wurden am 29. November von einer Al Kaida-Gruppe überfallen und entführt. Nun wurde Alicia Gámez freigelassen und konnte in einer spanischen Militärmaschine über Ouagadougou (Burkina Faso) in die Heimat zurückkehren.

An Bord der Maschine waren ein Psychologe und ein Arzt; beide bestätigten den insgesamt guten gesundheitlichen Zustand der 45-Jährigen, die erklärte, dass die Entführer ihre Geiseln im Rahmen der Möglichkeiten in der Wüste „gut behandelt“ haben.

In Barcelona wurde sie von hohen Politikern und ihrer besten Freundin empfangen. „Ich bin sehr froh, wieder zu Hause zu sein, aber ich werde erst richtig glücklich sein, wenn auch Roque und Albert wieder hier sind“, sagte sie den Medien bei ihrer Ankunft. „Beiden geht es gut. Die Entführer haben uns anständig behandelt.“ Auch Albert Vilalta, der bei einem Fluchtversuch von den Terroristen ins Bein geschossen wurde, habe sich gut von seinen Verletzungen erholt.

Kein Lösegeld

María Teresa Fernández de la Vega, Vizeregierungschefin im Kabinett Zapatero, legte größten Wert auf die Feststellung, dass für die Freilassung kein Lösegeld bezahlt wurde. Sie lobte die Arbeit der Diplomatie und der Geheimdienste sowie die Kooperation von Drittländern in diesem Geiseldrama, wobei sie es vermied, die Namen dieser Drittländer zu nennen. Ebensowenig gab sie nähere Auskunft über die Amtshilfe von Blaise Compaoré, dem Berater des Präsidenten von Burkina Faso: „Sie müssen verstehen, dass ich mich dazu nicht äußern kann“ und wies darauf hin, dass noch immer zwei Geiseln in den Händen der Entführer sind.

Im Norden von Mali gefangen

Wie die Ermittlungen ergeben haben, sind die drei Geiseln von Mauretanien in den Norden von Mali gebracht worden, wo sie offensichtlich im Gebiet von Kidal gefangen gehalten wurden. Vermutlich in der gleichen Gegend wird ein italienisches Ehepaar gefangen gehalten, das am 18. Dezember in Mauretanien entführt wurde. Ursprünglich hatte es geheißen, dass die Ehefrau gemeinsam mit Alicia Gámez freigelassen werden sollte, doch sie weigerte sich schlussendlich, ihren 65-jährigen Ehemann zurückzulassen.

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