Immer mehr minderjährige Flüchtlinge


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131 illegale Immigranten vor den Kanaren gerettet

Die Nachrichten über illegale Immigranten, die versuchen, dicht gedrängt in alten Fischerbooten von der afrikanischen Küste aus auf dem Seeweg die Kanarischen Inseln zu erreichen, reißen nicht ab. Selten nur vergeht eine Woche, ohne dass zumindest eines der Flüchtlingsboote in den Gewässern um die Inseln von der kanarischen Seerettung aufgefischt wird.

Und wie viele es gar nicht erst nicht schaffen, darüber gibt es nur Vermutungen.

In der Nacht vom 26. auf den 27. Februar wurde 60 Seemeilen südlich von Teneriffa ein weiteres Holzboot mit 131 Flüchtlingen gerettet.

So viele illegale Immigranten in einem einzigen Boot waren seit Ende vergangenen Jahres nicht mehr gekommen. Um die völlig übermüdeten, dehydrierten und unterkühlten Flüchtlinge in den Hafen von Los Cristianos bringen zu können, muss­ten mehrere Rettungsboote auf einmal zum Einsatz kommen.

Alle 131 Flüchtlinge waren Männer. Bei mindestens acht davon wird vermutet, dass sie noch nicht volljährig sind.

Obwohl im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren der Flüchtlingsstrom deutlich zu­rückgegangen ist, bereitet die Tatsache, dass sich unter den Immigranten immer mehr Minderjährige befinden, den kanarischen Behörden große Sorgen. Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres mussten nach offiziellen Angaben 93 Flüchtlinge unter 18 Jahren, die ohne Begleitung eines Erziehungsberechtigten die Inseln erreichten, in den ohnehin schon vollen kanarischen Immigrantenzentren für Minderjährige untergebracht werden.

Es wird befürchtet, dass sich diese Anzahl noch deutlich erhöhen wird, sobald die besseren Wetterbedingungen im Frühling und Sommer den Flüchtlingsstrom auf die Inseln wieder stärker werden lassen.

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