Immobilien-Verkäufe auf Niedrigststand seit Krisenbeginn


Im dritten Quartal um 27 % gesunken

Die leichte Erholung, die vor dem Sommer auf dem spanischen Immobilienmarkt Hoff­nung aufkommen ließ, hat sich wenige Monate später als trügerisch erwiesen.

Madrid – Im Oktober sind die Verkaufszahlen mit insgesamt 27.198 Vorgängen um 17 % gesunken und somit auf dem niedrigsten Stand seit 18 Monaten. Im April 2009 erlebte der spanische Immobilienmarkt seinen bislang schwierigsten Moment, seit vor knapp drei Jahren die Immobilien-Blase geplatzt ist.

Nach Expertenmeinung war die leichte Erholung, die vor dem Sommer noch zu spüren war, hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass 2011 die steuerliche Abschreibung für den Kauf einer Wohnung für Steuerzahler wegfallen wird, deren Jahreseinkommen bei über 24.100 Euro liegt. Einen weiteren Punkt, der dazu beigetragen haben könnte, dass viele „noch schnell“ eine Immobilie erstanden haben, wird in der Erhöhung der Mehrwertsteuer (von 16 auf 18 %) gesehen, die am 1. Juli in Kraft getreten ist.

Der „Aufschwung“ hielt jedoch nicht lange an, denn bereits im September, früher als erwartet, sind die Immobilien-Verkäufe bereits wieder um 4,1% gesunken.

Aus den Daten des Ministeriums für Infrastrukturförderung, das erst kürzlich mit der Abschaffung des Wohnungsministeriums auch den Bereich Wohnungsmarkt übernommen hat, ist der rückläufige Trend noch deutlicher ersichtlich, da es sich um eine Drei-Monats-Entwicklung handelt. Demnach sind die Immobilienverkäufe zwischen April und Juni dieses Jahres um 27 % gestiegen, im dritten Quartal dieses Jahres jedoch wieder um 27 % gesunken.

Nach Angaben der Regierung standen Ende vergangenen Jahres 700.000 Wohnungen zum Verkauf. Um einen derartigen Überschuss wieder auszugleichen, blieb den Verkäufern nichts anderes übrig, als die Preise zu senken. Derzeit liegen die Immobilienpreise durchschnittlich auf dem Niveau von 2005.

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