Seit 2007 um durchschnittlich 15,8%
Nachdem bekannt wurde, dass die Immobilientransaktionen im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen sind (das Wochenblatt berichtete), geht aus dem neuesten Bericht des Nationalen Statistikinstituts (INE) auch hervor, dass ebenso die Preise erneut um durchschnittlich 7,7% gefallen sind.
Entsprechend den Daten des INE, das zur Erhebung auf die notariellen Register zurückgreift, sind die Immobilienpreise auf den Kanarischen Inseln seit Beginn der Krise im Jahr 2007 um durchschnittlich 15,8% eingebrochen, allein im vergangenen Jahr um 7,7%. Schuld an dem weiteren Preisverfall waren der Überschuss der zum Verkauf stehenden Immobilien, die Wirtschafts- und Sozialkrise und der stockende Kreditfluss.
Bei den neuen Objekten war der Preisverfall mit 5,9% (insgesamt 12,5%) jedoch nicht ganz so stark wie bei denen aus zweiter Hand.
Im Vergleich zu den anderen autonomen Regionen nehmen die Kanarischen Inseln jedoch den sechstletzten Platz beim Preisverfall seit 2007 ein. Auf den Balearen gingen die Preise übrigens um 23% zurück, der landesweite Durchschnitt lag bei 22,8%.
Banken ruinieren Preise
Óscar Izquiero, geschäftsführender Direktor des Bauunternehmerverbandes Fepeco, äußerte gegenüber der Zeitung El Día, der Preisverfall entspreche der Marktsituation, doch seien die Banken für das Ausmaß verantwortlich. Denn sie wollten die durch Zwangsenteignungen angehäuften Immobilien so schnell wie möglich loswerden und böten Nachlässe von bis zu 30%. Darüber hinaus würden sie für ihre eigenen Immobilien günstigere Hypothekenkonditionen einräumen und so den Bauträgern endgültig das Geschäft verderben.
Jorge Violán vom Maklerverband Coapi erklärte seinerseits, private Verkäufer müssten aufgrund der fehlenden Nachfrage und der flauen Kreditvergabe bis zu 50% im Preis zurückgehen. Der Rat des Experten: „Nur derjenige, der unbedingt muss, sollte jetzt verkaufen. Ansonsten ist derzeit nicht der richtige Moment. […] Es ist nicht das Gleiche, wenn der Wert abnimmt, als wenn man verliert.“
Mehrere Experten wiesen jedoch auch darauf hin, dass es Unterschiede gäbe. Im höheren Preissegment und in den Stadtzentren seien die Preise nicht so stark gefallen.
Alle stimmten darin überein, dass der negative Trend kurz- und sogar langfristig anhalten werde, denn die Finanzinstitute würden noch mehr Immobilien auf den Markt bringen und für einen ansteigenden Kreditfluss gäbe es keine Anzeichen.
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