In Valencia stehen 25 PP-Politiker unter Korruptionsverdacht


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Der Präsident der Region sowie regionale Parteiführer gehören zu den Verdächtigen

Der so genannte Fall Brugal, bei dem es um die illegale Vergabe von Lizenzen für die Müllabfuhr geht (das Wochenblatt berichtete) hat dazu geführt, dass die Region Valencia von Politikern der konservativen Partido Popular regiert wird, die durch die Bank wegen Korruption angeklagt sind.

Madrid – Zurzeit laufen gegen 25 führende Politiker Untersuchungen wegen korrupter Machenschaften. Angeführt vom Präsidenten der regionalen Regierung, Francisco Camps, gehören auch die Präsidenten der Provinzverwaltungen von Castellón, Carlos Fabra und von Alicante José Joaquin Ripoll zu den Verdächtigten. Es folgen Abgeordnete, Bürgermeister und hohe Verwaltungsangestellte. Da die Untersuchungen der Justizbehörden längst noch nicht abgeschlossen sind, kann die Zahl noch weiter anwachsen.

Die meisten der beschuldigten Personen sind in die großen Korruptionsskandale verwickelt, wie den Fall Gürtel, den Fall Fabra oder den eingangs genannten Fall Brugal.

Die Enthüllung und Beschuldigung von immer mehr Beteiligten an diesen Korruptionsfällen hat die Moral der Parteiführer bei den Mitgliedern im höchsten Maße infrage gestellt, so dass sich die Parteileitung veranlasst sah, ein Video mit dem Titel „Invictus“ zu veröffentlichen, um die Abgeordneten und die Anhängerschaft zu beruhigen.

Der Präsident der Provinzregierung von Alicante, José Joaquín Ripoll, beispielsweise wird von der Staatsanwaltschaft der Mittäterschaft, des Betrugs, der Vetternwirtschaft, des Verstoßes gegen die Geheimhaltungspflicht sowie der Ausübung von Aktivitäten, die Staatsangestellten untersagt sind, beschuldigt. Kein Wunder also, dass die Mitglieder der Partei verunsichert und frustriert sind.

„Wir verteidigen die Unschuld aller Beteiligten, die Einzigen die berechtigt sind ein Urteil zu sprechen, sind die Richter und nicht die untersuchenden Polizeibeamten, die Politiker oder die Informationsmedien“, erklärte die Sprecherin der Regierung von Valencia und Direktorin der Wahlkampagne in der Region, Paula Sanchez de León. „Solange es keine rechtskräftigen Urteile gibt, gehen wir nach diesen Prinzipien vor“.

Dieses Argument wird immer wieder angeführt, seit Präsident Francisco Camps wegen passiver Bestechung angeklagt wurde, weil er teure Maßanzüge von einem Korruptionsnetz als Geschenke erhalten haben soll. Auch sein Ex-Vizepräsident und Abgeordneter des Regionalparlaments Ricardo Costa sowie Victor Campos, Ex-Kabinettschef und der Ressortleiter für Tourismus Rafael Betoret sollen mit Maßanzügen bedacht worden sein (das Wochenblatt berichtete wiederholt).

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