Das Land steuert 10% der Investitionssumme für das Riesen-Teleskop bei
La Palma – Indien ist eines von sechs Partnerländern des 30-Meter-Teleskops TMT, das auf dem Mauna Kea auf Hawaii gebaut werden soll. Bisher hält das Konsortium für die Errichtung des bisher größten Spiegelteleskops der Welt trotz hartnäckiger Proteste von Teilen der hawaiianischen Bevölkerung, für die der Vulkanberg heilig ist, an dem Wunschstandort fest. Auch wenn vorsichtshalber parallel dazu am Ausweichstandort Roque de los Muchachos auf La Palma eine Baugenehmigung erwirkt wurde, um nötigenfalls umdisponieren zu können, ohne noch mehr Zeit durch Formalitäten zu verlieren.
Durch die Proteste und Gerichtsverfahren auf Hawaii ist das Projekt in seinem Zeitplan schon um fünf Jahre zurückgeworfen worden. Nun hat Professor Ashutosh Sharma, Sekretär des indischen Wissenschafts- und Technologieministeriums, gegenüber der indischen Tageszeitung „The Hindu“ geäußert, Indiens Position sei klar. Man wünsche, das Projekt zu einem alternativen Standort zu verlegen, sofern dort alle Verfahren und Genehmigungen vorlägen. Auf Hawaii sei, auch wenn man dort bauen könne, für die Zukunft immer wieder mit Protesten zu rechen.
Dies ist das erste eindeutige Bekenntnis aus den Reihen der am TMT beteiligten Partner zum Ausweichstandort La Palma. Bisher halten besonders Kanada und Japan an Hawaii fest, weil sie ein besonderes Interesse an der Pazifikinsel haben.
Es sind nicht zuletzt ökonomische Interessen, welche am Ende den Ausschlag für La Palma geben könnten. Die ständigen Verzögerungen haben die Kosten des Projekts in die Höhe getrieben, und auch die Fertigungsaufträge für die Komponenten des Teleskops sind auf Eis gelegt.
Indien übernimmt ein Zehntel der Kosten des Teleskops – 200 Millionen Dollar. Von den 492 hochpräzisen Spiegeln, aus denen sich der 30-Meter-Spiegel zusammensetzt, werden 83 in Indien hergestellt, außerdem 100 von deren Halterungen sowie die Kontrollsoftware für das TMT.