„Ingreso Mínimo Vital“

Bischof Francisco Cases, Oberhaupt der Kanarischen Diözese Foto: EFE

Bischof Francisco Cases, Oberhaupt der Kanarischen Diözese Foto: EFE

Die wirklich Bedürftigen werden nicht erreicht

Über 40.000 Not leidende Personen sind im vergangenen Jahr auf den Kanaren von der Caritas betreut worden. Doch die Pandemie des Coronavirus der letzten Monate hat die Situation der Armut und sozialen Ausgrenzung vieler Menschen weiter verschärft. „Seit Beginn der Gesundheitskrise hat die Caritas allein in der Provinz Las Palmas de Gran Canaria mehr als 3.000 Familien versorgt, was einen Anstieg von unglaublichen 74% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres darstellt“. Das hat der Bischof der Kanarischen Diözese, Francisco Cases, bei einer Pressekonferenz mitgeteilt, bei der ihn die Sekretärin der Caritas der Kanaren, Caya Suárez, begleitete.
Angesichts dieser alarmierenden Fakten forderte der Bischof von der öffentlichen Verwaltung einen dringenden Wandel in der Sozialpolitik. Wer glaube, dass diese Situation mit dem sogenannten „Ingreso Mínimo Vital“, der viel diskutierten Mindestrente, geregelt werden könne, begehe einen gewaltigen Irrtum, monierte der Bischof. Höchstwahrscheinlich werde diese Hilfe überhaupt nicht zu den Menschen gelangen, denen die Caritas geholfen hat und weiterhin helfen muss.
Die offiziellen Zahlen seien meilenweit von der Realität auf den Kanaren entfernt, erklärte Caya Suárez, und verlangte ebenfalls dringend eine Änderung der Bedingungen für den Erhalt der Renta Mínima Vital. „Wenn diese nicht geändert werden, wird sie die Menschen nicht erreichen, mit denen wir arbeiten, denn es werden Forderungen gestellt, welche sie nicht erfüllen können, wie die Existenz eines Bankkontos, über ein minimales Einkommen zu verfügen, als arbeitslos registriert zu sein und noch eine ganze Reihe anderer Konditionen“. Es seien auch Personen von der Hilfe ausgeschlossen, die sich illegal auf den Inseln aufhalten, weil es ihnen noch nicht gelungen ist, offiziell registriert zu werden. Caya Suárez fordert einen Wechsel in der offiziellen Strategie, ein soziales Umdenken, damit auch dem geholfen werden kann, der sich außerhalb der Gesellschaft befindet. Das erfordere jedoch längerfristige Aktionen, räumte sie ein.
Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs existierte Ende 2019 nach wie vor eine „strukturelle Armut“ auf den Kanaren. Doch die Coronakrise hat die Situation vieler Familien, deren Ernährer ihren Arbeitsplatz verloren haben, weil viele Firmen schließen mussten, sehr verschlechtert. Aber auch die von Personen, die kein Heim hatten, alleinerziehende Elternteile, Frauen, die sich durch die Prostitution über Wasser halten müssen oder dazu gezwungen werden, Flüchtlinge etc.
Das sei das Profil der Familie, welche die meiste Hilfe von Caritas benötige: Eine Frau zwischen 40 und 59 Jahren, Spanierin mit mehreren Kindern, lediglich Grundschulbildung und arbeitslos.
Allerdings hätte die Zahl der Migranten, die Hilfe von ihrer Organisation in Anspruch nehmen mussten, ebenfalls zugenommen. Auch Bootsflüchtlinge, die mit „Cayucos“ die Inseln erreichten, sowie Personen aus Südamerika, vor allem von Kuba, aus Venezuela und Kolumbien, seien versorgt worden, zählte Caya Suárez weiter auf.
2019 hat Caritas allein in der Provinz Gran Canaria 7.975 Haushalte mit etwa 24.000 Personen betreut. Bereits im ersten Monat der Coronakrise kamen 1.390 Haushalte hinzu, und die Zahl stieg während der drei Monate des Alarmzustands um 3.050. Somit wurden in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 7.163 Familien betreut, 2.300 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Während dieser Zeit wurden in der Provinz auch 512 Obdachlose untergebracht, und die Zahl der Personen, welche die Suppenküchen der Caritas aufsuchten, erhöhte sich von den täglich etwa 90, während der Covid-19-Krise auf durchschnittlich 308 am Tag.
Angesichts dieses alarmierenden Rechenschaftsberichtes bedankte sich Bischof Cases bei den Firmen und den privaten Spendern, welche diese Hilfen möglich machen und rief sie dazu auf, in ihrer Spendenfreudigkeit nicht nachzulassen, damit Caritas den vielen Menschen, die durch die Pandemie in Not geraten sind, weiterhin beistehen kann.
Auch wir möchten uns herzlich für die Spenden bedanken, die wir von netten Menschen erhalten haben, bei Andreas Kaszubowski, Anna Adelheid Brandt, Nora und Norbert und anonymen Wochenblattfreunden aus Deutschland sowie bei unserer Patin Christina Heidbrook. An sie alle ein ganz dickes Dankeschön.

Ein sinnvolles Geschenk
Hausfeste sind eine ideale Gelegenheit, gemeinsam Gutes zu tun. Man wird zu Geburtstagen und anderen Festlichkeiten eingeladen und weiß gar nicht mehr so recht, was man sich von seinen Gästen wünschen soll. Warum stellen Sie nicht eine Geschenkebox auf und wünschen sich eine Spende für die Aktion „Aus Geben wächst Segen“ – ein wirklich sinnvolles Geschenk. Einige unserer Leser haben so beachtliche Beträge zusammengebracht und waren stolz auf ihre großzügigen Gäste.

Spendenempfänger:

Hilfsstelle Sta. Luisa, La Laguna (10/19) € 1.000
Kinderabt. Clínica Candelaria (09/19) € 550
Servicio Social Adeje (12/09) € 2.500
Sozialer Speisesaal „Hijas de Caridad“, Santa Cruz de Tenerife (02/10, 05/10, 12/10, 07/11, 01/12, 12/12, 05/19) € 16.000
„Candelaria Solidaria“ (02/10) € 1.000
Kinder-Tageszentrum Padre Laraña, S/C de Tenerife (04/10, 11/10, 12/10, 04/11, 09/11, 01/12, 04/12, 12/12, 01/13, 03/13, 8/13, 01/14 , 03/14, 04/14, 12/14, 03/15, 07/15, 01/16, 2/17, 12/17, 01/19, 02/19, 12/19, 01/20, 03/20) € 38.547
Caritas Puerto de la Cruz (06/10, 08/10, 01/11, 10/11) € 3.000
Sozialer Speisesaal „San Pío X“, Santa Cruz de Tenerife (09/10, 01/13) € 4.500
Caritas Teneriffa (03/11, 9/15) € 3.500
Sozialer Speisesaal „Casa de Acogida María Blanca“, Puerto de la Cruz (8/11, 01/12, 9/12, 12/12, 03/13, 12/13, 2/14, 03/14, 01/20, 02/20, 05/20) € 15.430
Caritas Los Cristianos (02/12) Euro 2.000
Sozialer Speisesaal „San Vicente de Paúl“, La Laguna (05/12, 12/12, 2/14, 6/15, 12/15, 2/16, 9/17, 12/17, 6/18, 3/19, 6/19, 03/20) € 26.500
4 Hilfsstellen der Caritas, in und um Puerto: „Virgen de los Dolores“, „San Juan de Padua“, „La Candelaria“ und „Peña de Fran­cia“ (01/12, 09/12, 12/12, 3/13, 06/13, 12/13, 3/14, 06/14, 6/15, 01/ 16, 07/16, 08/16, 11/16, 4/17, 6/17, 12/17, 3/18, 6/18, 8/ 18, 12/18, 3/19, 4/19, 7/19, 10/19, 12/19, 3/20, 05/20) € 34.250
Kinder-Tageszentrum in La Vera (1/13, 8/13, 03/14, 04/14, 09/16, 6/17) € 4.972,83
Caritas Los Potreros, Los Realejos (05/13, 9/13, 12/13, 10/14, 2/15) € 3.300
Caritas La Concepción, Los Realejos (10/14, 12/14, 11/15, 3/16, 7/16, 11/16, 12/16, 1/17, 3/17, 4/17, 4/17, 6/17, 10/17, 12/17, 01/19, 05/19, 11/19, 12/19, 01/20, 04/20, 05/20) € 24.015
Caritas Gemeinde San Juan Bautista, La Orotava (mehrere Zahlungen 12/14) zus. € 3.775
Tagesstätte f. behinderte Kinder, CREVO, La Orotava (07/15, 01/16, 2/16, 12/16, 12/17, 1/18, 2/18, 12/18, 12/18, 01/19, 02/19, 11/19, 01/20) € 15.340
Hospital La Inmaculada, Puerto de la Cruz (12/15) Euro 2.000
Refugio Majorero, Fuertev. (02/16) € 250
Sozialer Speisesaal „Buena Estrella“, El Fraile, Arona (07/18) € 2.000
Baby-Bank, Puerto de la Cruz (02/19) € 500

Einladung zum Mitmachen
Die Idee ist ganz einfach: Sie spenden einen Einmalbetrag oder sagen zu, monatlich ein
Jahr lang, „Überwinterer“ vielleicht auch nur ein halbes Jahr lang, einen festen Betrag auf das Sonderkonto unserer Gemeinschaftsaktion „Aus Geben wächst Segen“ bei der Banco de Sabadell einzuzahlen. Der Bankdirektor Don Jordi Pastoret Aguilar führt dieses Konto für uns kos­tenlos.
Das Wochenblatt garantiert, dass jeder Cent von diesem Konto ohne Abzug Hilfsorganisationen auf Teneriffa zugute kommen wird. Von der Organisation, die Ihr Geld erhalten hat, bekommen Sie auf Wunsch eine Spendenbescheinigung. Als Vorbild für mögliche weitere Spender zur Nachahmung werden im Rahmen des „Spendenbarometers“ die Namen der Mitmachenden, sowie Höhe der Beträge in jeder Wochenblatt-Ausgabe veröffentlicht. Sie können sich dazu auch einen „Mitmachnamen“ ausdenken, unter dem Ihre Gabe genannt wird.
Spendenkonto
Bei der Banco Sabadell
In Spanien: 00810403340001185625
vom Ausland:
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