Internet-TV: Piratensender aufgeflogen


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Die Bande bot 800 Kanäle an und hat seit 2013 8 Millionen Euro eingenommen

Madrid – Tausende Personen aus 30 verschiedenen Ländern  haben seit 2013 zwischen 40 und 460 Euro monatlich bezahlt, um die besten europäischen Fußballspiele sowie Serien, TV-Sendungen und Filme zu schauen. Den meisten von ihnen war nicht bewusst, dass dieser Dienst durch eine illegale Organisation mit Sitz in Spanien und Zweigstellen in Großbritannien, Lettland, Holland, Dänemark und Zypern angeboten wurde.

In der bis dato größten europäischen Polizeioperation gegen die illegale Ausstrahlung von Fernsehprogrammen über das Internet hat die Policia Nacional die fünf Mitglieder der Bande festgenommen. Drei von ihnen lebten in gehobenen Wohnvierteln an der Costa del Sol und fuhren Luxusautos.

Die hohen Einkünfte, welche ihnen aus ihrer illegalen Tätigkeit zuflossen, erlaubten ihnen einen hohen Lebensstandard. Seit 2013 hatten sie acht Millionen Euro eingenommen.

Eine Anzeige, welche die Premier League, die erste britische Fußball-Liga, im Jahr 2015 erstattete, brachte die polizeiliche Untersuchung in Gang. Die Liga informierte die Ermittler, dass eine Website aus Málaga ihre Spiele im Pay-TV anbot, ohne dafür autorisiert zu sein.

Im Zuge der Polizeiarbeit wurde schnell klar, dass der Fall viel größere Dimensionen hatte: Die Abonnenten der Website hatten Zugang zu über 800 TV-Kanälen weltweit. Die kriminelle Organisation verfügte über mehrere Websites und hatte, um die Einnahmen zu verschleiern und zu waschen, mehrere Firmen gegründet. Die Abonnements verwaltete eine Firma in Gibraltar.

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