Irrfahrt zwischen den Inseln


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Die Benchijigua von Fred.Olsen fand elf Stunden lang keinen sicheren Hafen

Als die 450 Passagiere mit der Fähre Benchijigua Express um 14.20 Uhr von Los Cristianos nach La Palma ausliefen, ahnten sie noch nicht, welch eine Odyssee ihnen bevorstand.

Zwar war wegen der Sturmwarnung klar, dass es eine unruhige Überfahrt werden würde, doch niemand rechnete damit, dass man erst elf Stunden später und weit entfernt vom eigentlichen Ziel der Reise wieder festen Boden unter den Füssen haben würde.

Schon die Überfahrt nach La Palma gestaltete sich dramatischer als erwartet. Je näher der Trimaran der Insel und damit dem Zentrum der Sturmfront kam, um so höher wurden die Wellen. Die Brecher ließen immer wieder das ganze Schiff erzittern, dass nur noch un-

beherrschbar dahinzutreiben schien. Es schlingerte und schaukelte wie eine Karrussellgondel auf dem Jahrmarkt und aus der Cafeteria im Schiffsbauch hörte man das Krachen der Teller und Gläser, die auf dem Boden zerschellten. Die meisten Passagiere hatten mit Übelkeit zu kämpfen, viele mussten sich übergeben.

Als sich die Benchijigua ihrem Ziel bis auf etwa sieben Meilen genähert hatte, wurde die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Höllenfahrt enttäuscht, weil der Hafen von La Palma geschlossen werden musste. Die Fähre steuerte nun den Hafen von La Gomera an. Doch auch hier war es wegen des hohen Wellenganges nicht möglich anzulegen ohne Schiffbruch zu riskieren. So drehte man abermals ab, um nach Teneriffa zurückzukehren, doch auch in Los Cristianos war das Anlegen nicht mehr möglich und als letzte Zuflucht blieb nur noch, die Insel zu umrunden und im Hafen von Santa Cruz Schutz zu suchen. Dies gelang dann endlich um 0.30 Uhr nach elf Stunden auf See.

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