Japan: Die Dreifachkatastrophe ist verkraftet


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Marktfokus von Gerd Bennewirtz, Geschäftsführer der SJB FondsSkyline OHG 1989

Japan: Der japanische Aktienindex Nikkei verzeichnete in diesem Jahr den besten Januar seit 1999. Das Plus lag bei mehr als 4,0 Prozent. Ein Indiz, dass das Land Erdbeben, Tsunami und Atomunfall vom März 2011 hinter sich gelassen hat.

Als Hauptgrund sehen Marktbeobachter die niedrige Bewertung japanischer Aktien an. 2012 soll das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für Japan bei 9,5x liegen. Weltweit wird mit einem KGV von 10,8x kalkuliert. Auffällig ist die günstige Substanz japanischer Unternehmen. Ihr Kurs-  Buchwert-Verhältnis liegt bei 0,9x. Das heißt, die Aktienpreise liegen unter dem summierten Eigenkapital. Und die Aussichten sind weiter positiv. Die Economist Intelligence Unit rechnet für Japan 2012 mit einem Wirtschaftswachs-tum von +2,2 Prozent. Durch die Erholung der US-Wirt-schaft wird auch die japanische Exportwirtschaft wieder profitieren. 2011 hatte der Einbruch der Industrieproduktion von -3,5 Prozent aufgrund der katastrophalen Ausnahmesituation Japan das erste Handelsbilanzdefizit seit 30 Jahren beschert. Nach Angaben der japanischen Regierung überstieg der Gegenwert der Einfuhren den der Ausfuhren um rund 25 Milliarden Euro. Neben dem Produktionsausfall drückte die starke Aufwertung des Yen die internationale Nachfrage nach japanischen Gütern. Über ein Jahr ist der Wert des Yen gegenüber dem Euro rund 12,0 Prozent nach oben gegangen. Auch die Staatsverschuldung von rund 9,6 Billionen Euro (1,024 Billiarden Yen), die rund 230 Prozent des BIP ausmacht, macht den Yen nicht zur Weichwährung. Der Grund: 95 Prozent der Gläubiger Japans sind die eigene Bevölkerung. Gleichzeitig hält Japan im Ausland Vermögenswerte von rund 5,0 Billionen Euro. Nach Angaben der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ist Japan der größte Gläubiger weltweit. Japan kann sich seine Schulden leisten. Dazu trägt die produktive, innovative und hochwertige Industrieleistung bei. Japans Industrieproduktion ist im Dezember erstmals seit zwei Monaten wieder gestiegen. Der Zuwachs lag bei +4,0 Prozent. Die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften bei einer Arbeitslosigkeit von rund 5,0 Prozent ist weiter hoch. Erfreulich für Konsumklima und Kaufkraft als Kernfaktoren für die Binnennachfrage in Japan. Entwicklungspotenzial erwarten Experten in den Sektoren erneuerbare Energien als Alternative und Ergänzung zur Kernkraft sowie im forcierten Ausbau des Medizin- und Gesundheitssektors. Die aktiven Handelsbeziehungen zu den asiatischen Nachbarn wie China, Korea und den Staaten der Asean- Gruppe könnten sich durch die Planungen der Trans-Pacific-Partnership, einem Freihandelsabkommen im pazifischen Raum, weiter intensivieren.

Fazit: Investoren finden inJapan die einmalige Kombination aus hochwertiger Unternehmenssubstanz, niedrigen Aktienkursen und einer Währung mit Bewertungsspielraum. Als Alternative zum Euroraum kaufen.

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