Jede dritte Filiale wird geschlossen


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Auf La Gomera, El Hierro und La Graciosa werden alle Bankia-Vertretungen aufgegeben

Dem Sanierungsplan von Bankia fallen auf den Kanaren 54 Filialen „zum Opfer“ – 200.000 Kunden sind betroffen. Im Jahr 2010 schlossen sich sieben Sparkassen – darunter La Caja de Canarias – zu Bankia zusammen. Seitdem macht die Krisenbank immer wieder durch negative Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Sowohl die Wirtschafts- und Immobilienkrise als auch der große Anteil fauler Hypotheken machten dem Finanzinstitut von Anfang an zu schaffen.

Doch schlussendlich war es wohl die schlechte, in die eigene Tasche wirtschaftende Geschäftsführung, die fast zum Untergang von Bankia führte. Diverse hohe Führungskräfte wie Ex-Bankia-Chef Rodrigo Rato wurden bereits angeklagt. Jedenfalls wurde die Bank 2012 verstaatlicht und kurz darauf in den EU-Rettungsschirm aufgenommen. Insgesamt haben sich der Staat und die Europäische Union die Rettung von Bankia 22 Milliarden Euro kosten lassen.

Natürlich hat die EU, die 18 Milliarden Euro beisteuerte, im Gegenzug harte Bedingungen an die Rettung geknüpft. Sparen heißt die Devise und so wurden die Schließung von über 1.100 Filialen in ganz Spanien und ein massiver Personalabbau diktiert.

Nun ist bekannt geworden, dass bis Anfang Dezember 54 kanarische Bankia-Filialen geschlossen werden. 200.000 Kunden, die größtenteils früher La Caja de Canarias angehörten, sind betroffen und werden in Zukunft bedeutend längere Wege zur nächsten Geschäftsstelle in Kauf nehmen müssen.

Besonders hart trifft der Sanierungsplan die Kunden auf La Gomera und El Hierro, denn auf diesen Inseln wird es gar keine Filiale mehr geben. Mit der Schließung der Ban-kia-Filiale in Caleta de Sebo verliert La Graciosa sogar die einzige Bankenvertretung auf dem Eiland.

Von den Gemeinden sind folgende betroffen: Los Realejos, Tacoronte, Adeje und San Miguel de Abona (Teneriffa), Los Llanos de Aridane (La Palma), Tejeda und Artenara (Gran Canaria) und La Oliva (Fuerteventura).

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