Kampf gegen den Pessimismus


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Puerto de la Cruz kämpft trotz hoher Investitionen mit Touristenrückgang

In der einst so florierenden Urlauberstadt Puerto de la Cruz breitet sich angesichts der sinkenden Urlauberzahlen immer mehr Pessimismus aus. Auch die zu Ende gehende Sommersaison, in der normalerweise vor allem Festlandspanier die Stadt bevölkern, konnte die Situation nicht retten.

Ganz im Gegenteil: Zwischen Juli 2009 und Juli 2010 hat Puerto de la Cruz insgesamt 28.555 Urlauber verloren – das sind 6,44 Prozent. Die Belegungszahlen sind damit nochmal um zwei Zähler auf durchschnittlich 54 Prozent zurückgegangen.

Kein Wunder, dass angesichts der ausbleibenden Besucher immer mehr Beherbergungsbetriebe schließen müssen. Die Stadt hat innerhalb eines Jahres rund 2.800 Betten verloren, fast 10 Prozent der Gesamtkapazität.

Um der sich ausbreitenden Hoffnungslosigkeit entgegenzuwirken, hat der Fremdenverkehrsverband (CIT) von Puerto de la Cruz mit Unterstützung von Turismo de Tenerife kürzlich ein Treffen mit den Medien organisiert, in dem die Anstrengungen der privaten Unternehmen und der öffentlichen Hand der letzten Jahre verdeutlicht werden sollten. Dabei wurde der immer wieder aufkommende Vorwurf von Einwohnern und Geschäftsleuten zurückgewiesen, die Stadt werde vernachlässigt und es fänden keinerlei Investitionen statt.

162 Millionen Euro

Insgesamt seien demnach in den letzten fünf Jahren 162 Millionen Euro in die Erneuerung der Stadt investiert worden. Rund 100 Millionen Euro wurden allein vonseiten der Hotelbetreiber in die Modernisierung ihrer Anlagen gesteckt, während weitere 62,5 Millionen Euro an öffentlichen Geldern in die Verbesserung des Urlauberortes geflossen seien.

Zur Verdeutlichung der Zahlen wurde eine Stadtrundfahrt organisiert, in der die wichtigsten Projekte demonstriert wurden.

Allen voran das Hotel Beatriz Atlantis & Spa, das in einer anderthalbjährigen Komplettrenovierung zu einem modernen 4-Sterne-Haus ausgebaut wurde. Neben dem unvergleichlichen Meerblick bietet das Hotel nun zeitgemäße Einrichtungen und als besonderes Highlight ein neues Spa Center, das unter einer eindrucksvollen Glaskuppel im 13. und 14. Stockwerk des Gebäudes untergebracht ist.

Während das Hotel Atlantis im Laufe der Renovierung komplett geschlossen wurde hat es das Management des Hotels Sol Puerto de la Cruz vorgezogen, die Baumaßnahmen etappenweise im laufenden Hotelbetrieb durchzuführen. Dadurch haben sich die Arbeiten länger hingezogen, doch nun, nach sechs Jahren und einer Investition von rund sechs Millionen Euro ist man mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Auch die Anstrengungen der folgenden Hotels und Apartmentanlagen wurden hervorgehoben, die mit ihren Investitionen der letzten Jahren weiterhin eindeutig auf den Standort Puerto de la Cruz setzen: Bahía Príncipe San Felipe, Las Águilas, La Paz, die vier Hotels der Hotasa-Kette, sowie die Apartmentanlagen Casablanca, Palmeras Playa, Masaru und Pez Azul.

Weitere Hotels, die aktuell noch Verbesserungsarbeiten durchführen lassen sind beispielsweise das H10 Tenerife Playa, das Oasis Orotava-Palace oder das Catalonia Las Vegas. „Fast 70 Prozent der Hotel- und Apartmentanlagen von Puerto de la Cruz haben in den letzten Jahren in größerem oder kleinerem Ausmaß Renovierungsarbeiten durchgeführt“, sagte Santiago Rodríguez, Vizepräsident des CIT.

„Die Situation ist schlimm, aber wir dürfen nicht alles negativ sehen. Unser Urlaubsort ist schön, wir haben gutes Klima, es wird investiert, und trotz allem schiebt man uns in die Schuhe, es sei alles schlecht und veraltet, und das stimmt nicht.“ Die Belegungszahlen seien zwar beunruhigend, aber „tiefer als jetzt werden wir nicht mehr fallen“, so Rodríguez.

Doch wo sind die 62 Millionen Euro öffentlicher Gelder geblieben,

die in den letzten Jahren  in Verschönerungsarbeiten geflossen sein sollen? Ein Großteil davon sei in in die Modernisierung der Martiánez-Anlage und des Aussichtspunkts von La Paz, die Arbeiten an den Parkanlagen von La Sortija und Viera y Clavijo, und die Instandsetzung und Pflege der Gärten von La Atalaya geflossen. Ebenso zählen die Verschönerungsarbeiten im Rahmen des „Plan de Choque Turístico“, durch den vor allem heruntergekommene Fassaden in der Innenstadt renoviert wurden und die Erneuerung verschiedener Straßen dazu, die im Rahmen des staatlichen Plans zur Konjunkturankurbelung durchgeführt wurden.

Weitere Arbeiten, größtenteils Verbesserungen von Straßen und öffentlichen Plätzen, sind derzeit noch in Ausführung, etwa die Neuasphaltierung der Carretera Botánico, Arbeiten an den Straßen Zamora, Mequinez, San Felipe, und an der Punta del Viento. Die nächsten Projekte, die in Angriff genommen werden sollen: Martiánez-Strand, Calle La Hoya, Calle Quintana, die Straßen Cardón und Tabaiba in la Paz, Umbau der Plaza del Charco, und Arbeiten an der Promenade von San Telmo und an der Plaza Europa.

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