Kanaren greifen erneut auf den Rettungsfonds zurück


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Der FLA bietet die günstigsten Konditionen

Bei einer Kabinettssitzung am 6. Februar beschloss die Regionalregierung, im dritten Jahr in Folge auf den Rettungsfonds der Regionen (Fondo de Liquidez Autonómica, FLA) zurückzugreifen.

Die Kanarischen Inseln werden in diesem Jahr 671 Millionen Euro beantragen. Davon sind 262 Millionen Euro zur Schuldentilgung und 408 Millionen Euro für die Ausgabendeckung bestimmt.

Bereits 2012 und 2013 wurden der Region 900 bzw. 840 Millionen Euro aus dem Topf zugestanden (das Wochenblatt berichtete).

Im Anschluss an die entscheidende Kabinettssitzung erklärte Sprecher Martín Marrero, die Regierung habe sich nicht wegen einer drohenden Insolvenz oder fehlender Kreditfähigkeit für eine Finanzierung über den FLA entschieden, sondern wegen der günstigen Konditionen des Rettungsfonds. Diese sehen eine zehnjährige Laufzeit mit zwei Jahren Karenzzeit zu einem variablen Zinssatz, der im vergangenen Jahr 3,9% betrug, vor. Eine Kreditaufnahme bei spanischen Banken hätte die regionale Kasse mehr gekostet.

Allerdings reicht auch der Zuschuss aus dem FLA nicht aus, um den Fehlbetrag von 1,15 Milliarden Euro zu decken. Die restlichen 479 Millionen Euro müssen noch auf andere Weise aufgebracht werden.

Marrero erinnerte daran, dass es sich nach den Angaben der Spanischen Nationalbank bei den Kanarischen Inseln um eine der am wenigsten verschuldeten Regionen Spaniens handele.  So stünden die Kanaren mit 12% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) bzw. 2.357 Euro pro Einwohner in der Kreide, während sich der regionale Durchschnitt auf 19% des BIP bzw. 4.182 Euro pro Einwohner beläuft. 

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