Kanaren und ZEC setzen auf saubere Energien


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Die Kanarische Sonderzone verfügt über ein vorteilhaftes Steuersystem für die Entwicklung solcher Initiativen

Auf den Kanarischen Inseln herrschen ausgezeichnete na­türliche Bedingungen für die Ansiedlung einer auf der Erzeugung und dem Vertrieb von erneuerbaren Energien basierenden Industrie.

Die Inseln gelten auf diesem Gebiet als große Lagerstätte der „grünen Wirtschaft“, als Region, die als Beispiel für die sektoriale Konsolidierung von Unternehmen dient, die sich mit der Erzeugung von sauberen Energien (Wind-, Sonnen- und Gezeitenenergie) beschäftigen. Die herrschenden natürlichen Bedingungen und die Tatsache, dass diese Geschäftstätigkeit einer der Schlüsselbereiche innerhalb der ZEC ist, machen dieses Unternehmensprofil zu einer Branche mit Zukunftsaussichten auf den Kanaren.

In den letzten Jahren wird immer öfter von der „berüchtigten Energiekrise“ gesprochen und das auf zwei Ebenen: Einerseits von der angeblichen Ausschöpfung der nicht erneuerbaren und folglich begrenzten fossilen Brennstoffe und andererseits von den Auswirkungen der Verbrennung dieser Ressourcen auf die Atmosphäre des Planeten und dem Klimawandel durch Anstieg des Treibhauseffekts.

Obwohl bis vor Kurzem noch Zweifel über die Erderwärmung infolge der massiven Nutzung von fossilen Brennstoffen bestanden, stellt dies heute niemand mehr in Frage. Das Schmelzen der Gletscher und Polarkappen, Hurrikans, sintflutartige Regenfälle, Dürre, etc. sind unwiderlegbare Beispiele dafür.

In diesem Sinne müssen wir uns nun die Frage stellen, ob diese Situation haltbar ist. Was passiert, wenn es einen plötzlichen Anstieg bei den Preisen von fossilen Brennstoffen gibt oder es zu einer Unterversorgung kommt? Was passiert, wenn die Preise anhaltend stetig steigen?

Die Kanarischen Inseln verfügen dessen ungeachtet jedoch über ausgiebige erneuerbare Energieressourcen, haupt­sächlich Wind, Sonne, Meeresströmungen und ausgezeichnete Klimabedingungen, was dazu führt, dass der Energieverbrauch viel niedriger ist als in anderen Teilen der Erde mit einem ähnlichen Lebensstandard aber extremeren Klimabedingungen.

In Bezug auf die Entwicklung dieser Branche ist die Kanarische Sonderzone (ZEC) zu einem Bezugspunkt für eine nachhaltige, auf ökologischen Kriterien, die mit der Umweltpolitik in Einklang stehen, basierenden Wirtschaft geworden. Unter dem Leitsatz der Diversifizierung der kanarischen Produktionsstrukturen hat die ZEC sich zu einem Richtungsweiser für Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien entwickelt, die das von der Europäischen Kommission im Jahr 2000 genehmigte Niedrigsteuergebiet als eine hervorragende Möglichkeit sehen, sich einen Platz auf den Kanarischen Inseln zu schaffen und ihren Aktionsradius auf andere Gebiete zu erweitern.

Nach der Verlängerung der Laufzeit der ZEC Ende 2006, bei der sich die EU für ein Fortbestehen des Niedrigsteuergebietes bis zum Jahr 2019 aussprach, wurde die Erzeugung von erneuerbaren Energien in die Liste der in der ZEC zulässigen Aktivitäten aufgenommen, und dieser Umstand gab dem Sektor den endgültigen Anstoß. Der zusätzliche Wert der ZEC für diese Unternehmen im Besonderen und für alle in der ZEC tätigen Unternehmen im Allgemeinen liegt in der viel geringeren Steuerbelastung. Die Körperschaftssteuer reduziert sich auf einen festen Satz von 4 Prozent und sieht zudem weitere Ermäßigungen bei der Steuer auf Vermögensübertragungen und dokumentierte Rechtshandlungen, der kanarischen Mehrwertsteuer (IGIC) und der Einkommensteuer für Nichtansässige vor.

Derzeit haben acht Unternehmen aus dem Bereich der Erzeugung von erneuerbaren Energien die ZEC zu ihrem Standort gemacht. Deren Tätigkeit reicht von der Erzeugung solarthermischer und fotovoltaischer Energie bis hin zu allen möglichen Arten von Anlagen verbunden mit erneuerbaren Energien, der Stromerzeugung durch Offshore Windenergieanlagen und der Errichtung von Windparks.

Außerdem ist das Engagement des Technologischen Instituts der Kanarischen Inseln, einem Forschungszentrum, das sich auf die Ausführung von FuEul-Projekten aus dem Bereich der erneuerbaren Energien spezialisiert hat, hervorzuheben.

Seine Tätigkeit besteht darin, nach technischen Lösungen zu suchen, die es ermöglichen, die Nutzung der erneuerbaren Energieressourcen zu maximieren und Systeme zu entwickeln, die diese Ressourcen mit der Erzeugung von Strom, Kälte/Hitze und Wasserstoff und der Fähigkeit, isoliert vom Stromnetz zu funktionieren, verbinden. Es ist ebenfalls hervorzuheben, dass dieses Forschungszentrum ein ausführendes Organ der internationalen Kooperationspolitiken zur nachhaltigen Entwicklung ist.

Seit Jahren setzt das Institut Kooperationsprojekte auf dem Gebiet der Energien und dem Wasser in Entwicklungsländern im geografischen Umfeld der Kanarischen Inseln wie Mauretanien, Marokko und Tunesien um und führt gleichzeitig einen Technologietransfer durch, um die nachhaltige Entwicklung in diesen Regionen zu fördern.

Fernando Hidalgo

Fachmann des Konsortiums der ZEC

Weitere Informationen:

deutsch3@zec.org

www.zec.org

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