Kanarenregierung erstellt Verzeichnis der Gewächshäuser

Eine von vielen aufgegebenen Bananenplantagen auf der Insel Teneriffa Foto: WB

Die verrottenden Planen verlassener Anlagen verseuchen das Meer und den Boden mit Mikroplastik

Kanarische Inseln – Auf den Kanarischen Inseln gibt es zahlreiche Anpflanzungen von Bananen und Tomaten, die zum Schutz vor zu viel Sonne und Austrocknung mit Gewebeplanen um- und überspannt worden sind. In den letzten Jahren sind viele von diesen großflächigen Gewächshäusern aufgegeben worden, doch die Planen und Gestelle wurden nicht abgebaut. Dies wird nun zum Problem, denn Wind und Wetter erodieren die Bespannungen der nicht mehr gewarteten Anlagen, und Stürme zerfetzen sie, sodass Teile dieser plastikhaltigen Umspannungen in der Umgebung verteilt werden.
Das Umweltressort der Kanarenregierung und der Kanarische Verband der Kommunalverwaltungen, Fecam, arbeiten gemeinsam an einer Lösung des Problems der Umweltverschmutzung durch Plastikmaterialien aus den aufgegebenen Plantagen, und sie wollen auch die Inselverwaltungen in eine gemeinsame Vorgehensweise mit einbinden.

Die Planen sollen fachgerecht entsorgt werden

Das kanarische Umweltministerium wird in einem ersten Schritt eine Reihe von Inspektionen durchführen und ein Bestandsverzeichnis der Gewächshäuser erstellen, in dem alle relevanten Informationen über diese landwirtschaftlichen Installationen aufgelistet werden. Die Listen sollen dann an die Gemeindeverwaltungen weitergeleitet werden, welche dann mit den Eigentümern in Kontakt treten und sie auffordern, die Überreste der Plastikbespannungen zu entfernen und ordnungsgemäß zu entsorgen. Die Ayuntamientos wollen außerdem mit spezialisierten Unternehmen über eine mögliche Weiterverarbeitung dieser Abfälle zu Treibstoff verhandeln. Je nach Zustand der stillgelegten Gewächshäuser sollen gut erhaltene Anlage möglicherweise auch mithilfe von Subventionen wieder einer Nutzung zugeführt werden.

Hauptursache für Mikroplastik in der Umgebung der Kanaren

Die kanarischen Behörden gehen davon aus, dass die Planen der Gewächshäuser, die durch den Einfluss der Sonne nach und nach zerfallen, die Hauptquelle des Mikroplastiks sind, welches sich im Ozean in der Umgebung des Archipels angesammelt hat. Außerdem gehen die Plastikpartikel auch ins Erdreich über und reichern sich im Boden an.
Die Ursache für den Verfall zahlreicher Anlagen ist auf den Niedergang mehreren Landwirtschaftszweige, insbesondere des Bananen- und Tomatenanbaus, zurückzuführen. Viele Plantagen können heutzutage nicht mehr gewinnbringend betrieben werden. Auf Gran Canaria beispielsweise hat sich die Anbaufläche für Tomaten im letzten Jahrzehnt von 2.500 auf 600 Hektar verringert.

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